Franziskus betet vor Mariensäule in Rom
Die Menschenmenge begrüßte ihn mit "Viva il papa"- und "Francesco"-Rufen. Die Mariensäule befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft von Roms teuerster Einkaufsmeile. Zuvor hatte der Papst an der Mariensäule eine Blumengebinde niedergelegt. Auf dem Rückweg machte Franziskus einen Zwischenstopp an der Kirche Santa Maria Maggiore, um vor der Marien-Ikone "Salus Populi Romani" zu beten.
Bereits während seines Angelus-Gebets am Mittag hatte der Papst über das Hochfest Mariä Empfängnis gesprochen. Die Unbefleckte Empfängnis der Gottesmutter sei eine Botschaft der Barmherzigkeit, erklärte Franziskus vor rund 50.000 Menschen auf dem Petersplatz. Sie besage, "dass Maria die erste war, die von der unendlichen Barmherzigkeit des Vaters gerettet wurde". Der Papst bezog sich damit auch auf das von ihm am Morgen eröffnete Heilige Jahr.
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In der Unbefleckten Empfängnis sei "die Morgendämmerung der neuen Welt zu erkennen, die vom Heilswerk des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes verwandelt" werde, so der Papst weiter. Maria sei die "Mutter einer neuen Menschheit". Das Fest Mariä Empfängnis erinnere daran, "dass in unserem Leben alles Geschenk ist, alles Barmherzigkeit". Die Gottesmutter Maria helfe dabei, "die göttliche Barmherzigkeit als Unterscheidungsmerkmal des Christlichen zu entdecken".
Im Mittelpunkt des kirchlichen Hochfestes Mariä Empfängnis steht die Überzeugung, dass Maria ohne Erbsünde von ihrer Mutter empfangen wurde. Nach katholischer Lehre wird jeder Mensch in den Kontext einer sündigen Welt hineingeboren, unabhängig von einer persönlich zurechenbaren Schuld; dies bezeichnen Theologen mit "Erbsünde". Maria hingegen ist mit Blick auf ihre spätere Rolle als Mutter Jesu davon ausgenommen. Am 8. Dezember 1854 erhob Papst Pius IX. (1846-1878) diese Lehre in den Rang eines Dogmas. Das Fest Mariä Empfängnis ist in Italien ein gesetzlicher Feiertag und wird traditionell von vielen Römern zum vorweihnachtlichen Einkaufsbummel genutzt. (bod/KNA)
