Jens Pascal hat seinen Frieden

Veröffentlicht am 14.11.2012 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Friedhof

Bonn/Dortmund ‐ Der Streit um den Grabstein für Jens Pascal ist beigelegt. Wie die Pressestelle der katholischen Stadtkirche am Dienstagabend mitteilte, kam es am Nachmittag zu einem klärenden Gespräch zwischen Vertretern der Kirchengemeinde Mariä Heimsuchung und den Eltern von Jens Pascal. Dieser war im Sommer neunjährig an einem Hirntumor gestorben und auf dem Friedhof der Gemeinde beerdigt worden. Über den geplanten Grabstein mit einem Fußball, dem Logo von Borussia Dortmund sowie mit dem Schriftzug "Echte Liebe" war es zum Streit gekommen.

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Der Grabstein auf dem katholischen Friedhof der Gemeinde Mariä-Heimsuchung in Dortmund Bodelschwingh soll nach Angaben der Stadtkirche nun nicht mehr den Fußball auf seiner Spitze tragen. Stattdessen solle dieser im unteren Bereich des Grabsteins seinen Platz finden. Auch solle die Stele leicht gedreht werden, so dass seitlich ein christliches Symbol, beispielsweise eine Taube, Platz findet

Kritik und Verständnis für die Kirche

Bundesweit hatten Medien in den vergangenen Tagen über die Geschehnisse in Dortmund-Bodelschwingh berichtet. Zudem gab es heftige Reaktionen im sozialen Netzwerk Facebook. Sowohl in verschiedenen Unterstützergruppen für das Anliegen der Familien als auch in der Facebook-Gruppe von katholisch.de sparten viele Nutzer nicht mit Kritik am Verhalten der Kirche. Ebenso wurde aber auch Verständnis für die Haltung der Kirchengemeinde geäußert, auf einem Friedhof in Trägerschaft der katholischen Kirche auf christliche Symbole zu bestehen.

Unterstützung bekam die Kirchengemeinde unter anderem von "Aeternitas", einer Verbraucherinitiative für Bestattungskultur. Den Kirchen komme grundsätzlich das Recht zu, für ihre Friedhöfe eine auf christlichen Glaubensvorstellungen beruhende Grabgestaltung vorzugeben, sagte Geschäftsführer Christoph Keldenich am Dienstag in Königswinter.

Nach Angabe des Internetportal „derwesten.de“ hatten Unterstützer der Familie überdies zu einer Demonstration aufgerufen. Wie derwesten.de weiter berichtet, hätten die Eltern darum gebeten, die Kundgebung abzusagen.

Die katholische Kirche Dortmund betonte, dass es nie die Absicht der Kirche gewesen sei, dem letzten Willen des kleinen Jungen im Wege zu stehen. "Es ging darum, die berechtigten Interessen der Kirchengemeinde, die Anforderungen der Friedhofsordnung und die Interessen der Eltern des verstorbenen Kindes in Einklang zu bringen", sagte Michael Bodin von der Katholischen Pressestelle in Dortmund. Dies sei nun gelungen.

Von Christoph Meurer