Ein Accessoire aus dem Damenprogramm ähnelt Gebetsschal für Männer

H&M verärgert fromme Juden

Veröffentlicht am 07.01.2016 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Wirtschaft

Jerusalem ‐ Ein Damenschal der schwedischen Modefirma H&M ähnelt bis in die Details einem jüdischen Gebetsschal. Der darf traditionell nur von Männern getragen werden. In den sozialen Medien gab es prompt verägerte Reaktionen - auch von einer Frau.

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Auf Twitter fand das Angebot laut israelischen Medien (Donnerstag) binnen kürzester Zeit zahlreiche empörte Kommentare, unter anderem auch von einer Jerusalemer Rabbinerin.

Umgehende Entschuldigung

Das Unternehmen entschuldigte sich umgehend. Streifen gehörten "zu den Trends dieser Saison", teilte H&M auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag über seine deutsche Zentrale in Hamburg mit. Als Inspiration zu speziell diesem Muster hätten orientalische Bäder gedient, sogenannte Hamams. Es sei nicht geplant, den Schal aus dem Sortiment zu nehmen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Textilunternehmen jüdische Gefühle verletzen. 2014 geriet das spanische Label Zara mit einem Sheriff-T-Shirt für Kinder in einen Proteststurm. Das weiß-blau gestreifte Hemd mit einem sechseckigen gelben Stern auf der Brust erinnerte an die Kleidung jüdischer KZ-Häftlinge. (KNA)

07.01.2016, 16.00 Uhr: ergänzt um Entschuldigung des Unternehmens H&M