Bischöfe sprachen mit Papst über verheiratete Priester

"Der Papst hat nicht abgewunken"

Veröffentlicht am 01.02.2016 um 14:51 Uhr – Lesedauer: 
Priestertum

Baden-Baden ‐ Wie können trotz Priestermangels Gottesdienste gefeiert werden? Darüber haben die Bischöfe im November mit dem Papst gesprochen. Nach Angaben von Weihbischof Jaschke ging es auch um alternative Formen des Priesterseins.

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Das Thema der Talkshow hieß "Das Kreuz mit dem Sex". Indes ist der Papst für Jaschke "kein Diktator" und muss Entwicklungen "weltweit akzeptabel" machen können. Das Gespräch zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Papst hatte im November stattgefunden.

Jaschke: Wir sind keine homosexuelle Bande

Jaschke sprach sich im "Nachtcafe" für einen "unverkrampften Umgang mit Homosexualität" aus. Es sei "totaler Unsinn", wenn ein angehender Geistlicher glaube, er könne mit der Priesterweihe gegen seine Homosexualität angehen. Der Weihbischof stellte mit Blick auf seine Kirche klar: "Wir sind keine homosexuelle Bande, die in Frauenkleidern rumläuft." Ob Schwule Priester werden können sollten, darüber könne man streiten. Allerdings will Jaschke keinen Klerus, der zu stark von Homosexuellen dominiert sei.

In der Sendung war auch Krzysztof Charamsa zu Gast. Der Pole, der über Jahre in der römischen Glaubenskongregation arbeitete, hatte kurz vor der Familiensynode im Herbst sein Coming-Out als Homosexueller gehabt und öffentlich seinen Partner präsentiert. Charamsa wusste nach eigenen Angaben schon immer, dass er homosexuell sei; dies habe er nicht für sich akzeptieren wollen. Ihm sei "eingetrichtert" worden, dass Homosexualität falsch und krank sei.

"Freiheit gewonnen"

Nach seiner Einschätzung sind viele Priester zugleich homosexuell und homophob. Als größte Beleidigung nahm Charamsa nach eigenem Bekunden wahr, dass die katholische Kirche ihm als Homosexuellem abgesprochen habe, lieben zu können. Seit Oktober hat er nun nach eigenem Empfinden "seine Freiheit gewonnen". (KNA)