Vor 70 Jahren wurde die ukrainisch-katholische Kirche faktisch verboten

Marx erinnert an Verfolgung ukrainischer Katholiken

Veröffentlicht am 10.03.2016 um 11:05 Uhr – Lesedauer: 
Ukraine

Bonn ‐ Vor 70 Jahren wurde die katholische Kirche in der Ukraine faktisch verboten. Zum Jahrestag erinnern die deutschen Bischöfe an Jahrzehnte der Verfolgung im Kommunismus und würdigen die Glaubenstreue und Standhaftigkeit der ukrainischen Katholiken.

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Der Münchner Erzbischof äußerte sich in einem Brief an das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche aus Anlass des 70. Jahrestages der Lemberger Scheinsynode. Während dieses Treffens war am 8. und 9. März 1946 der Anschluss dieser mit Rom verbundenen Kirche an die russisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats beschlossen worden. Zu dem Zeitpunkt befanden sich die Bischöfe der griechisch-katholischen Kirche allesamt in Haft. De facto wurde die Kirche aufgelöst und für illegal erklärt.

Er habe wiederholt Gelegenheit gehabt, Geschichten von Glaubenszeugnissen aus der Ukraine zu hören, schreibt Marx. "Dabei hat mich neben der existenziellen Tiefe ihres Zeugnisses auch immer wieder die Ökumene in den Lagern berührt." Er sei überzeugt, dass gerade in der gegenwärtigen schwierigen Phase der Ukraine "in der Ökumene der Märtyrer ein Hoffnungszeichen für uns alle liegt". Für die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine begann mit der Synode eine Zeit der brutalen Verfolgung und Unterdrückung, die bis 1989 dauern sollte. Das Gedächtnis daran ist tief im Bewusstsein der Kirche und ihrer Gläubigen eingeprägt. (KNA)

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