Bistum: Osterpredigt hatte keineswegs die Absicht, irgendjemanden zu diffamieren

Algermissen wehrt sich gegen Hasspredigt-Vorwürfe

Veröffentlicht am 06.04.2016 um 17:19 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Fulda

Fulda ‐ Bischof Algermissen wehrt sich gegen den Vorwurf, eine "Hasspredigt" gehalten zu haben. "Die Osterpredigt von Bischof Algermissen hatte keineswegs die Absicht, irgendjemanden zu diffamieren", teilte das Bistum Fulda mit.

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Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) hatte sich vor allem an einer Passage aus der Osterpredigt gestört, in welcher Algermissen laut Bistum sagte: "Der Mensch ohne Ostern lebt unter der gnadenlosen Devise: Was du bis zu deinem Tode nicht erreicht hast, das hast du verloren." Der Mensch ohne Auferstehungsglauben werde zu einem "großen Sicherheitsrisiko" für die Mitwelt, denn seine Hektik und Daseinsangst ließen ihn "zuschlagen und zerstören". Wie man in diesen Wochen und Monaten erlebe, so Algermissen, gehe der Mensch buchstäblich über Leichen, ehe er selbst zur Leiche werde. HVD-Präsident Frieder Otto Wolf warf Algermissen vor, eine "katholische Hasspredigt" gehalten und die Teile der Bevölkerung ohne christliches Bekenntnis diffamiert zu haben.

Algermissen hatte sich mit der Frage befasst, wohin der Mensch sich entwickle, wenn er sich von Gott und Werten des christlich-jüdischen Welt- und Menschenbildes trenne. "Ich befürchte, der Mensch ohne Gott wird immer mehr sein eigenes Experiment. Alles wird ihm technisch machbar, am Ende produziert dieser Mensch sich selbst", so der Bischof. Er sprach von einer Tendenz, Schwache auszusondern. Dabei garantiere Gott die Würde der Schwachen ohne jedwede Bedingung. (KNA)

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