Am Tag der Architektur nehmen auch kirchliche Einrichtungen teil

Gott in Stein und Beton

Veröffentlicht am 25.06.2016 um 00:01 Uhr – Von Johanna Heckeley – Lesedauer: 
Kultur

Bonn ‐ Ob die Leipziger Trinitatis-Kirche oder das Bischöfliche St.-Josephs-Gymnasium in Bocholt: Am Tag der Architektur nehmen auch kirchliche Einrichtungen teil. Katholisch.de stellt einige vor.

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Erst 2015 wurde die Propsteikirche St. Trinitatis in Leipzig geweiht. Wer sich dem modernen Neubau aus rötlichem Stein nähert, dem wird der Brunnen mit Wasservorhang auffallen, der dem Innenhof eine besondere Atmosphäre verleiht. Um ihn und das weitere Umfeld außerhalb der Kirche soll es auch am 25. Juni bei einer Führung gehen. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Glockenturm.

Neue Kirche an neuem Ort

Neu gebaut und 2015 geweiht wurde auch die Kapelle St. Lambertus in Erkelenz-Immerath (neu). Grund dafür war, dass die Ortschaft Immerath bis nächstes Jahr dem Braunkohle-Tagebau Garzweiler weichen muss – und damit auch die dortige Pfarrkirche St. Lambertus. Sie wurde 2013 entwidmet, die Sakralgegenstände für die neue Kapelle im neuen Ort, der offizielle "Immerath (neu)" heißt, bewahrt und in deren Gestaltung mit einbezogen. Besichtigungen des Gotteshauses in Passivhaus-Bauweise sind am Samstag zwischen 11 und 15 Uhr und am Sonntag zwischen 10 und 14 Uhr möglich.

Bild: ©KNA

Die neue Propsteikirche St. Trinitatis in Leipzig, hier noch eingerüstet.

Eine ganz besondere Kindertagesstätte kann in Saarbrücken-Dudweiler besichtigt werden: Dort wurde die katholische Kirche St. Bonifatius zu einer Kita mit Kirche umgebaut. Zwei eingeschobene Holzkörper bilden nun in dem denkmalgeschützten Gebäude aus den 1950er Jahren Gruppen- und Nebenräume. Im Hauptschiff haben die Kirche und ein Mehrzweckraum Platz. Die Bleiglasfenster blieben erhalten. Das Gebäude ist am 25. Juni von 14 bis 17 Uhr zugänglich, daneben sind Führungen geplant.

Auch die ebenfalls denkmalgeschützte Pfarrkirche St. Cyriakus in Düren-Niederau ist umgestaltet worden: Sie wurde 2015 entweiht und zu einem Kolumbarium umgebaut. Nun eine Grabes- und Auferstehungskirche, werden in ihr nach Bedarf bis zu 1.111 Urnengrabstätten entstehen. Die zukünftigen Grablegenfelder sind mit einem Mäanderband aus Schwarzstahl gekennzeichnet, das als Metapher für das Leben stehen soll. In die Umgestaltung wurden auch Altar, Taufbecken, Brunnen und Pieta einbezogen. Die Kirche ist zur Besichtigung am Samstag und am Sonntag jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Der etwas andere Innenhof

Das Bischöfliche St.-Josephs-Gymnasium in Bocholt hat eine lange Geschichte: Es geht auf eine 1912 eröffnete Missionsschule der Kapuzinermönche zurück. Nach dem Schließen des Klosters 2000 und der Kirche 2001 wurden die frei gewordenen Gebäudeteile, die mit der Schule einen Komplex bilden, energetisch saniert und für die Schule nutzbar gemacht. Die Idee: Den Innenhof, der bislang nur von den Mönchen als Rückzugsort genutzt wurde, zu einem Zentrum zu machen, das alle Gebäudeteile miteinander verbindet. Dazu wurde unter anderem die Schule umstrukturiert und die Fassaden zur Mitte hin geöffnet. Am Samstag und Sonntag kann die Schule jeweils von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden, an beiden Tagen wird zudem um 14 Uhr eine Führung angeboten.

Das Private Gymnasium Marienstatt der Zisterzienserabtei Marienstatt wurde zu einer Ganztagsschule umgewandelt und brauchte neue Räume. Dort sollten eine Schulmensa, Fachräume und eine weitere Sporthalle Platz finden. Dafür wurde neu gebaut – am Steilhang, denn die Schule liegt in freier Landschaft im Tal des Flusses Große Nister. Die Außenanlagen des Gebäudes, wie Spielfläche und Parkplätze, wurden passend dazu und barrierefrei gestaltet. Am Samstag von 14 bis 18 Uhr gibt es die Möglichkeit, die Räume zu besichtigen.

Grabes- und Auferstehungskirche St. Cyriakus
Bild: ©Paulssen + Schlimm Architekten

Die Kirche St. Cyriakus wurde zu einem Kolumbarium umgebaut.

Altern in Würde: Das Seniorenwohnhaus St. Josef in Frankfurt am Main soll das ermöglichen. Die Wohnungen des Caritasverbandes sind für selbstständiges, betreutes Wohnen gedacht, die Umgebung soll der nachbarschaftlichen Gemeinschaft Vorschub leisten. So ist etwa jede Wohnungstür etwas zurückgesetzt. Dadurch entsteht ein kleiner Bereich für das Schwätzchen im Hausflur. Alle Wohnungen im U-förmigen Bau sind um einen bepflanzten Innenhof angeordnet. Samstag ist das Wohnhaus mit Führungen von 10 bis 13 Uhr zu besichtigen.

Platz für Begegnung

Das Forum St. Peter in Oldenburg wurde im Januar 2015 eingeweiht und soll die kirchliche Präsenz in der Stadt verstärken. Der Neubau neben der Kirche St. Peter bietet unter anderem Platz für Dialogforum und geistliches Zentrum sowie ein Begegnungs- und Beratungszentrum. Außerdem beherbergt er verschiedene Institutionen der Caritas und ökumenischer Beratungseinrichtungen. Öffentliche Führungen gibt es am Sonntag um 11, 12 und 14 Uhr.

Infobox: Der Tag der Architektur

Weitere Informationen zu allen Objekten und Programmpunkten finden Sie auf der Seite der Bundesarchitektenkammer. Dort können Sie auch mit einer Umkreissuche Veranstaltungen in Ihrer Nähe finden.
Von Johanna Heckeley