Noch immer Unterschiede zwischen alten und neuen Bundsländern

Jedes dritte Kind kommt unehelich zur Welt

Veröffentlicht am 19.12.2016 um 09:50 Uhr – Lesedauer: 
Gesellschaft

Wiesbaden ‐ Die Zahl der außerehelichen Geburten hat sich in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdoppelt. Große Unterschiede gibt es vor allem zwischen den alten und neuen Bundesländern.

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Jedes dritte Neugeborene in Deutschland hat Eltern ohne Trauschein. Der Anteil der außerehelichen Geburten lag 2015 erneut bei 35 Prozent und erreichte damit wieder den Rekord von 2014, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Innerhalb der vergangenen 25 Jahre hat sich dieser Anteil mehr als verdoppelt. 1990 lag er noch bei 15 Prozent. Allerdings hat der Trend zu mehr außerehelichen Kindern in den vergangenen Jahren an Tempo verloren. Seit 2012 habe sich ihr Anteil nur geringfügig verändert.

Nach wie vor gibt es große Unterschiede zwischen den neuen und den alten Bundesländern. Im früheren Bundesgebiet werden immer noch die meisten Kinder in einer Ehe geboren. Der Anteil außerehelicher Geburten lag bei "nur" 30 Prozent. Allerdings nehme der Anteil weiter zu, wenn auch nicht so stark wie Ende der 1990er-Jahre. In den neuen Ländern hatten mit 61 Prozent doppelt so viele Babys nicht verheiratete Eltern. Der Anteil der außerehelichen Geburten gehe allerdings im Osten Deutschlands seit 2012 leicht zurück.

Höchster Anteil außerehelicher Geburten in Sachsen-Anhalt

Am höchsten im bundesdeutschen Vergleich war 2015 der Anteil der außerehelichen Geburten in Sachsen-Anhalt (63 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (62 Prozent). In Berlin hatte jedes zweite Neugeborene nicht verheiratete Eltern (50 Prozent). Innerhalb der alten Bundesländer wiesen Bremen (41 Prozent), Schleswig-Holstein (39 Prozent) sowie Hamburg (38 Prozent) ein überdurchschnittlich hohes Niveau auf.

Vor allem bei der Geburt des ersten Kindes haben viele Paare noch nicht den Bund fürs Leben geschlossen: 44 Prozent der Erstgeborenen kamen im Bundesdurchschnitt außerehelich zur Welt, in den neuen Bundesländern sogar gut 71 Prozent. (bod/dpa/KNA)

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