Bauministerin über den Umbau der Berliner Bischofskirche

Hendricks: Hedwigs-Kathedrale derzeit "versteckt"

Veröffentlicht am 20.01.2017 um 10:25 Uhr – Lesedauer: 
Hendricks: Hedwigs-Kathedrale derzeit "versteckt"
Bild: © KNA
Erzbistum Berlin

Berlin ‐ Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) ist selbst häufiger zu Gast in der Berliner Hedwigs-Kathedrale. Vom Umbau der Bischofskirche in der Hauptstadt erhofft sie sich vor allem eines.

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Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) erwartet nach dem geplanten Umbau mehr Aufmerksamkeit für die Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale. Obwohl sich die katholische Bischofskirche im Herzen der Hauptstadt befinde, sei sie derzeit "ein bisschen versteckt", sagte Hendricks am Freitag in Berlin in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Sie denke, dass die Kathedrale nach der Umgestaltung ihres Innenraums von mehr Menschen wahrgenommen werde.

Hendricks will Kathedrale nicht architektonisch bewerten

Die Kathedrale soll frühestens ab 2018 umfassend umgebaut werden. Unter anderem wird die Bodenöffnung im Zentrum des Gotteshauses mit Treppe zur Unterkirche geschlossen. Die Entscheidung dazu gab Erzbischof Heiner Koch im November nach umfassenden Beratungen bekannt. Das Projekt hatte bereits sein Amtsvorgänger, Kardinal Rainer Maria Woelki, 2013 vor seinem Wechsel nach Köln eingeleitet. Es stößt jedoch unter anderem bei Denkmalschützern auf Kritik.

Auf die Frage, wie sie zum geplanten Umbau stehe, betonte Hendricks, es sei nicht an ihr, den Entwurf architektonisch zu bewerten. Das Erzbistum habe einen Abstimmungsprozess vorgenommen, und die Mehrheit habe sich für den Umbau ausgesprochen. Sonst hätte das Bauministerium einer Förderung nicht zugestimmt. Die Ministerin sagte, sie sei regelmäßig in der Kathedrale, etwa bei Gottesdiensten zu Beginn einer Legislaturperiode oder bei Gedenkgottesdiensten.

Die Hedwigskathedrale ist die Bischofskirche der Erzdiözese Berlin.
Bild: ©picture alliance/Arco Images GmbH

Die Hedwigskathedrale ist die Bischofskirche der Erzdiözese Berlin. Dennoch sei sie derzeit "ein bisschen versteckt", sagt Bauministerin Barbara Hendricks.

Generell sprach Hendricks den Kirchen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung problematischer Stadtquartiere zu. Kirchliche Einrichtungen leisteten hier unverzichtbare Arbeit. Auch Nichtchristen schätzten das Engagement der Kirchen als Träger von Kitas, Schulen oder Beratungsstellen, sagte die SPD-Politikerin. Ohne ihre Mithilfe hätte Deutschland etwa die Flüchtlingskrise nicht bewältigen können. Kirchen seien auch weiterhin für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sehr wichtig.

Ministerin unterstützt Projekt "Kirche findet Stadt"

Hendricks unterstützt als Ministerin das Projekt "Kirche findet Stadt", das unter anderem bei der Integration von Flüchtlingen helfen soll. Im ökumenischen Kooperationsprojekt erproben die Akteure an 18 Pionierstandorten neue Wege einer integrierten Stadt- und Quartiersentwicklung - von Kiel bis in Oberteuringen in Baden-Württemberg.

Die Ministerin selbst ist katholisch und gehört dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an. Ihren kirchlichen Bezug habe sie nach wie vor in ihrer Heimatgemeinde in Kleve. Ansonsten sei sie immer mal wieder in der kleinen Kapelle der Katholischen Akademie in Berlin. (bod/KNA)