Sabine Demel: Gläubige haben "zu wenig rechtliche Instrumente"

Kanonistin wirbt für kirchliche Verwaltungsgerichte

Veröffentlicht am 27.03.2017 um 10:24 Uhr – Lesedauer: 
Kirchenrecht

Köln ‐ Wer in der Kirche sein Recht durchsetzen möchte, hat es manchmal schwer, beklagt die Kanonistin Sabine Demel. Sie sagt, es gebe wenig Hilfen für die Gläubigen und fordert kirchliche Verwaltungsgerichte.

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Die Kirchenrechtlerin Sabine Demel hat sich für eine Verwaltungsgerichtsbarkeit auf der Ebene der katholischen Ortskirchen ausgesprochen. Die konkrete Umsetzung des kirchlichen Gesetzbuches werde oft dadurch erschwert, dass "der einzelne Gläubige zu wenig rechtliche Instrumente hat, um seine Vorstellungen auch geltend zu machen", sagte die Theologieprofessorin am Montag im Deutschlandfunk. "Wenn wir Verwaltungsgerichte hätten, dann könnte mehr Rechtsschutz in der Kirche gewährleistet werden."

Die Regensburger Kanonistin finde es unverständlich, wie Papst und Bischöfe "guten Gewissens diese Diskrepanz aushalten können, dass im kirchlichen Gesetzbuch einerseits steht, dass jeder Gläubige ein Recht auf Rechtsschutz hat und wir gleichzeitig nicht die adäquaten Mittel haben, um auch diesen Rechtsschutz einfordern zu können". Demels Buch "Das Recht fließe wie Wasser. Wie funktioniert und wem nützt Kirchenrecht?" ist zu Jahresbeginn erschienen. (rom/KNA)