Das Kölner Bischofshaus wird für 1,45 Millionen Euro renoviert

Woelki bekommt eine Badewanne

Veröffentlicht am 06.09.2014 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Erzbistum Köln

Köln ‐ Die Badewanne, immer wieder die Badewanne. "Also", sagt Achim Schmitz, Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes. Natürlich wird auch der neue Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki eine Badewanne haben. "Die ist weiß, ein bisschen cremefarben, 'ne ganz kleine Badewanne. Er selbst ist ja groß, aber er wollte die haben."

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Viele Journalisten sind in der vergangenen Woche der Einladung gefolgt, das im Renovierungszustand befindliche Bischofshaus in Köln zu besichtigen. Während der Rundführung hängt neben dem Baustellengeruch auch der Name Franz Tebartz-van Elst in der Luft.

Ein Zimmer im Renovierungszustand, Werkzeug auf dem Boden
Bild: ©Siegbert Klein/Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

Eine ganze normale Baustelle: Bischofshaus des Erzbistums Köln während der Renovierung.

Haustechnik muss saniert werden

Die massiv gestiegenen Um- und Ausbaukosten für den Limburger Bischofssitz hatten die katholische Kirche in Deutschland vergangenes Jahr in eine neue Glaubwürdigkeitskrise gestürzt. Stichwort Badewanne. Nach Medienberichten war sie frei stehend und wohl recht teuer, 15.000 Euro stehen im Raum.

Nun also auch in Köln eine Renovierung des Bischofssitzes. Gesamtkosten: 1,45 Millionen Euro . Dieses Geld, so wird der erzbischöfliche Finanzdirektor Hermann-Josef Schon nicht müde zu betonen, geht aber vor allem für die längst überfällige Sanierung der Haustechnik drauf. Seit einem Vierteljahrhundert ist da nichts mehr passiert.

Bischöfliche Wohnung verkleinert

Woelki hat in Berlin in einer Wohnung im Stadtteil Wedding gelebt. Jetzt zieht er zwar ins Erzbischöfliche Haus ein, aber, so unterstreicht Bistumssprecher Christoph Heckeley, die 260 Quadratmeter große Wohnung seines Vorgängers Joachim Meisner hat er erst mal um 100 Quadratmeter reduziert.

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Video: © katholisch.de/Sarah Schortemeyer

Für die katholisch.de-Serie "Freundebuch" hat uns Rainer Maria Woelki einen Einblick in sein Leben gewährt.

Zu sehen bekommt man die Wohnung nicht. "Das ist Privatsphäre", sagt Heckeley. Aber die Wanne sei in jedem Fall Standard. "Es gibt in diesem Haus überhaupt keinen Luxus", stellt Schon klar. Und Bauleiter Schmitz fügt zur Sicherheit hinzu: "Zuhause hab ich 'ne teurere Fliese als er sich jetzt eingebaut hat."

Ein Schwimmbad im Keller

Neugierig lugen die Journalisten um alle Ecken, öffnen Türen, laufen in den Garten. Es wirkt alles ziemlich spröde. Aber dann fällt ein Stichwort, das aufhorchen lässt: Im Keller befindet sich ein Schwimmbad! Stehen die bescheidenen Ausmaße der Badewanne vielleicht in irgendeinem Zusammenhang mit der Existenz des Schwimmbades?

Ach, sagt Herr Heckeley. Das Schwimmbad habe Kardinal Frings in den 50er Jahren für das angegliederte Priesterseminar einbauen lassen. Da der Priesternachwuchs in der Zwischenzeit stark zusammengeschmolzen sei, werde das Schwimmbad jetzt von Schulklassen benutzt. "Außerdem machen dort muslimische Frauen Schwimmkurse."

„Es gibt in diesem Haus überhaupt keinen Luxus.“

—  Zitat: Hermann-Josef Schon, Finanzdirektor des Erzbistums Köln

Finanzdirektor Schon gibt gerade noch ein Interview: "Das Bad von Kardinal Woelki ist ein Bad mit absoluter Standardeinrichtung. Die Badewanne steht wie üblich eingefliest an der Wand." Wird man sich davon mal mit eigenen Augen überzeugen können? Da müsse man den Kardinal selbst fragen, heißt es. Am 15. soll angeblich der Umzugwagen kommen. Die Journalisten notieren das. Die Badewanne bleibt ein Thema.

Von Christoph Driessen (dpa)