Albrecht von Croÿ über Fairness im Journalismus

Was von katholischen Publizisten zu erwarten ist

Veröffentlicht am 25.05.2018 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 
Standpunkt

Bonn ‐ Albrecht von Croy über katholischen Journalismus

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Das Ringen um die Zukunft der una sancta in Deutschland, die Diskussion über Strukturveränderungen in Bistümern und neue Zuschnitte von Pfarrverbünden hinterlässt deutliche Spuren von Ärger, Verdruss und Frust. Ja, was denn sonst? Wer bitte hat erwartet, dass ein solcher, in vielen Fällen dramatischer Prozess, glatt und nahezu reibungslos verläuft? Auch und gerade nicht die Bischöfe und Pfarrer, denen der Schrecken des atemberaubend schnellen Verfalls von katholischen Strukturen nicht den Blick für die daraus notwendigen Konsequenzen verstellt hat. Es gibt keine Alternative zu diesen Veränderungen, es gibt allerdings Alternativen zu ihren Ansätzen und Ausprägungen.

Und eben diese sollten diskutiert werden, streitig gerne, aber auch sachlich und zukunftsorientiert. Stattdessen rufen manche den Kulturkampf aus und führen ihn vorzugsweise über die Medien. Und einige von denen mischen kräftig mit. Im Erzbistum Köln vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendeine durchgestochene Kirchen-Personalie gierig publiziert wird, garniert mit Kommentaren von Geistlichen, die den ganzen Reformprozess verdammen, ohne überhaupt Alternativen zu ihm aufzuzeigen. Und die Krone? Eine "Umfrage" auf der Website der größten Zeitung in der Domstadt mit der wahrlich originellen Fragestellung: "Wie zufrieden sind Sie mit Kardinal Rainer Woelki"? Als Antworten stehen die Möglichkeiten "ich bin großer Fan von ihm" oder "gar nicht, weil er deutlich konservativer ist als anfangs gedacht" zur Verfügung. Ergebnis eindeutig, weil durch Suggestion quasi schon vorgegeben.

Es gibt keinen explizit "katholischen" Journalismus, auch die Kirche darf von sachlicher Kritik und sauberer Recherche nicht ausgenommen sein. Aber es gibt konstruktiven Journalismus, der immer auch Lösungen aufzeigen und diskutieren will. Und es gibt die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP). Warum? Vielleicht, weil der Unterschied zwischen Publizisten und "katholischen" Publizisten eine Tugend sein sollte: Fairness!

Von Albrecht von Croy

Der Autor

Albrecht von Croy ist Mitherausgeber von "theo – das katholische Magazin".

Hinweis

Der Standpunkt spiegelt nicht unbedingt die Meinung der Redaktion von katholisch.de wider.