Bislang sind Kurse in der Regel nach Konfessionen getrennt

Katecheten-Verein begrüßt gemeinsamen Religionsunterricht

Veröffentlicht am 31.05.2021 um 18:37 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Noch ist katholischer und evangelischer Religionsunterricht die Regel. Doch aus Niedersachsen kommt jetzt das Modell eines gemeinsamen christlichen Religionsunterrichts – der Deutsche Katecheten-Verein begrüßt das.

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Der Deutsche Katechten-Verein (dkv) begrüßt den Vorstoß der katholischen und evangelischen Kirche in Niedersachsen, einen christlichen Religionsunterricht einzuführen. Der gemeinsam verantwortete Unterricht sei "Ausdruck gelebter Ökumene und gemeinsamer Suchbewegung in theologischen Fragen", erklärte der Verein am Montag in München. Die Bistümer und Landeskirchen hatten Mitte Mai ein entsprechendes Positionspapier vorgestellt.

"Dies ist in unseren Augen eine gute und längst überfällige ökumenische Initiative, um auf die wachsenden Schwierigkeiten des Religionsunterrichts reagieren und religiöse Bildung auch zukünftig in den öffentlichen Schulen gewährleisten zu können", erklärte die dkv-Vorsitzende Marion Schöber. Sie hoffe, dass sich weitere Bundesländer dem Schritt anschließen.

In Niedersachsen hatten katholische und evangelische Kirche 1998 bundesweit erstmals eine Vereinbarung getroffen, die gemischt-konfessionellen Religionsunterricht in Ausnahmefällen möglich macht. Bei diesem sogenannten konfessionell-kooperativen Modell können katholische Schülerinnen und Schüler am evangelischen Unterricht teilnehmen und umgekehrt. Ähnliche Formen der Zusammenarbeit gibt es mittlerweile auch in anderen Bundesländern. Im Regelfall wird jedoch bis heute entweder evangelischer oder katholischer Unterricht erteilt. (KNA)