Polizei prüft auch reale Kontakte – 63-Jähriger beteuert seine Unschuld

Italienischer Priester in Haft: Spendengelder für Kinderpornos

Veröffentlicht am 05.08.2021 um 19:29 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Einem 63-jährigen Priester wird vorgeworfen, Spendengelder für kinderpornografische Aufnahmen genutzt zu haben. Auch soll geprüft werden, ob er realen Kontakt zu den Kindern hatte. Erzbistum und Erzbischof reagierten "schockiert" und "erschüttert".

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Ein italienischer Priester wird verdächtigt, Spenden für kinderpornografische Aufnahmen ausgegeben zu haben. Wie örtliche Medien am Donnerstag berichteten, sitzt der 63 Jahre alte Sizilianer derzeit in Untersuchungshaft. Die Ermittler werfen dem im Erzbistum Perugia tätigen Geistlichen vor, sich über Internet-Chatrooms einschlägiges Material von mehreren Minderjährigen beschafft zu haben. Zur Bezahlung habe er von Gläubigen anvertrautes Geld veruntreut.

In einem Fall soll die Mutter des betroffenen Kindes über die Transaktionen Bescheid gewusst haben. Zudem will die Polizei klären, ob der Priester möglicherweise nicht nur virtuellen, sondern auch realen Kontakt zu den Kindern gehabt haben könnte. Der Beschuldigte weist Berichten zufolge sämtliche Vorwürfe zurück und beteuert seine Unschuld.

Die Erzdiözese Perugia äußerte sich unterdessen "schockiert" und sicherte den zuständigen Behörden ihre volle Kooperationsbereitschaft zu. Perugias Erzbischof Gualtiero Bassetti reagierte "erschüttert". Sollten die Vorwürfe zutreffen, handele es sich um einen schweren "menschlichen, moralischen und religiösen Verfall", so der Kardinal. (KNA)