Anteil der Frauen in der Einrichtung steigt weiter

Papst beruft Nobelpreisträgerinnen in Wissenschaftsakademie

Veröffentlicht am 11.08.2021 um 17:33 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Auch wenn die Mehrheit der rund 80 Mitglieder der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften männlich ist, steigt der Frauenanteil kontinuierlich. Der Papst hat jetzt zwei neue Wissenschaftlerinnen berufen – beide sind Nopelpreisträgerinnen.

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Papst Franziskus hat die US-amerikanische Biochemikerin und Nobelpreisträgerin Jennifer A. Doudna (57) an die Päpstliche Akademie der Wissenschaften berufen. Das gab der Vatikan am Mittwoch bekannt. Doudna forscht und lehrt an der University of California in Berkeley. Gemeinsam mit der in Deutschland tätigen französischen Genforscherin Emmanuelle Marie Charpentier (52) erhielt Doudna 2020 den Nobelpreis für Chemie. Gemeinsam entwickelten sie die Genschere "Crispr-Cas9". Diese Technologie habe revolutionären Einfluss auf die Lebenswissenschaften, trage zu neuen Krebstherapien bei und könne den Traum vom Heilen von Erbkrankheiten wahr werden lassen, erklärte damals die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm.

Charpentier ist seit Dienstag ebenfalls offizielles Mitglied der Wissenschaftsakademie des Vatikan. Sie arbeitet am Max-Planck-Institut in Berlin und forscht an Krankheitserregern. Mit Charpentier und Doudna steigt der Anteil der weiblichen Neumitglieder in der Einrichtung weiter. Zuletzt hatte der Papst vermehrt Frauen berufen. Die Mehrheit der rund 80 ordentlichen Mitglieder ist aber weiterhin männlich.

Die 1603 gegründete Päpstliche Akademie der Wissenschaften soll nach eigener Darstellung Fortschritte in Mathematik, Physik und Naturwissenschaften sowie das Studium der damit verbundenen erkenntnistheoretischen Probleme fördern. Derzeitiger Präsident ist der deutsche Agrarwissenschaftler Joachim von Braun (71). (cbr/KNA)