Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine

Online-Friedensgebet mit Bischof Kohlgraf: Den Mächtigen bleibt nichts

Veröffentlicht am 26.02.2022 um 09:05 Uhr – Lesedauer: 

Mainz ‐ Viele Herrscher, die sich für unbesiegbar hielten, endeten damit, dass die Zeiten über sie hinweggingen: Bischof Peter Kohlgraf hat bei einem Online-Friedensgebet auf die fragile Macht der Mächtigen dieser Welt hingewiesen.

  • Teilen:

Bei einem Online-Gebet der katholischen Friedensbewegung Pax Christi aus Anlass des russischen Angriffs auf die Ukraine hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf unter Verweis auf die Bibel auf die fragile Macht von Diktatoren hingewiesen. Es lohne sich, "die Mächtigen dieser Welt daran zu erinnern, dass ihre Macht am Ende auf tönernen Füßen steht", sagte Kohlgraf am Freitagabend unter Bezugnahme auf eine Aussage Jesu aus dem Markus-Evangelium ("Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und ihre Großen ihre Macht gegen sie missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein", Mk 10,42f.). Viele Herrscher, die sich für unbesiegbar hielten, endeten dem biblischen Buch Daniel gemäß damit, dass die Zeiten über sie hinweggingen. "Am Ende bleibt ihnen nichts", so Kohlgraf, der seit 2019 Präsident der deutschen Sektion von Pax Christi ist.

Klaus Hagedorn, der Geistliche Beirat der deutschen Pax-Christi-Sektion, verurteilte die russische Invasion in der Ukraine: "Sie ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts, ein schweres Verbrechen. Wir haben es mit einem brutalen, blutigen Angriffskrieg in Europa zu tun – herbeigeführt durch den Befehl eines aggressiv agierenden Präsidenten in Russland." Militärische Übermacht wolle willkürlich und gewaltsam vertraglich anerkannte Grenzen verschieben. Das mache fassungslos. "Der Friede auf dem europäischen Kontinent steht auf dem Spiel. Dieser russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen und aufs Schärfste zu verurteilen", so Hagedorn, der zugleich dazu aufrief, sich an die Seite der Opfer zu stellen. "Wir haben uns zusammengefunden, um an die Menschen zu denken – die unschuldigen Frauen und Männer und Kinder in der Ukraine-, die um ihr Leben fürchten und um ihre Freiheit – und die gerade schreckliche Ängste ausstehen." Er warb unter Verweis auf die Friedensbotschaft Jesu dafür, nicht aufzugeben. (stz)