Zuvor Treffen mit Innenministerin Faeser

Bätzing spricht mit Kanzler Scholz über Lage ukrainischer Flüchtlinge

Veröffentlicht am 31.03.2022 um 18:33 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Es ist der erste Besuch des Bischofskonferenz-Vorsitzenden bei Kanzler Olaf Scholz. Eineinhalb Stunden haben der Regierungschef und Bischof Georg Bätzing über die Lage der ukrainischen Flüchtlinge und weitere politische Themen gesprochen. Zuvor gab es bereits ein Treffen mit der Innenministerin.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat sich am Donnerstag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die Situation ukrainischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland und Europa ausgetauscht. Wie die Bischofskonferenz im Anschluss an die gut eineinhalbstündige Unterredung in Berlin mitteilte, konnte der Limburger Bischof bei seinem Antrittsbesuch auf das Engagement der katholischen Kirche besonders durch die Caritas und das Hilfswerk Renovabis verweisen. Zuvor war Bätzing mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zusammengetroffen.

Bei der Unterredung mit Scholz ging es demnach auch um weitere aktuelle politische Fragen. Dazu gehörten arbeits- und sozialrechtliche Themen, die Debatte um den Schutz des Lebens vom Anfang bis zum Ende und die Situation für Kirche und Gesellschaft in der Corona-Pandemie. Bätzing habe Scholz auch über den aktuellen Stand der kirchlichen Aufarbeitung im Bereich sexuellen Missbrauchs und das Reformprojekt des Synodalen Weges informiert.

Zuvor hatte sich Bätzing mit Faeser ebenfalls über die Versorgung der Flüchtlinge ausgetauscht. Der Bischof würdigte demnach das Engagement der Bundesregierung besonders bei der humanitären Hilfe und dankte für die unbürokratische Organisation bei der Aufnahme der Flüchtlinge. "Auch die Kirchen mit ihren professionellen Strukturen und mit ihrer großen Zahl ehrenamtlich Engagierter stehen bereit, diese Herausforderung anzunehmen", versicherte Bätzing. Dies hätten die zurückliegenden Wochen bereits eindrücklich gezeigt.

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Faeser dankte der Kirche für die Linderung der Not auch in der Ukraine und den angrenzenden Staaten. "Vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen flüchten vor den brutalen russischen Angriffen", beklagte die SPD-Politikerin. Engagierte Kirchengemeinden überall im Land und karitative Einrichtungen leisteten Herausragendes, um Geflüchteten schnell zu helfen, sie aufzunehmen und zu versorgen. "Ich bin allen Gemeinden, Organisationen und Helferinnen und Helfern sehr dankbar für diese große Menschlichkeit und Solidarität", sagte Faeser. Bund, Länder, Kommunen, Zivilgesellschaft, Hilfsorganisationen und Kirchen wirkten hervorragend zusammen, um diese große humanitäre Aufgabe gemeinsam zu bewältigen.

Laut Bischofskonferenz unterzeichneten beide Seiten zugleich eine Zusatzvereinbarung über die katholische Seelsorge in der Bundespolizei. Sie soll sicherstellen, dass künftig auch Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten eingesetzt werden können. Derzeit sind 13 Seelsorger in diesem Bereich tätig. Faeser begrüßte die Ausweitung der Seelsorge. Sie habe in der Bundespolizei einen besonderen Stellenwert. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger leisteten einen unerlässlichen Beitrag zur Leistungs- und Einsatzfähigkeit der Bundespolizei, so die Ministerin.

Grundlage der Seelsorge in der Bundespolizei ist eine Vereinbarung von 1965. Bislang sah sie in der Seelsorge nur Priester vor. (KNA)