"Das Moskauer Patriarchat hat sich dem Kreml unterworfen"

Wegen Haltung zum Krieg: Bartholomaios legt Kyrill Rücktritt nahe

Veröffentlicht am 23.10.2022 um 09:20 Uhr – Lesedauer: 

Istanbul ‐ Es wäre besser für Kyrill, zurückzutreten, als den Krieg zu unterstützen: Bartholomaios I., das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, hat Bedauern über die Haltung des russischen Patriarchen Kyrill I. zu Russlands Invasion in die Ukraine geäußert.

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Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I., hat Bedauern über die Haltung des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. über die Invasion Russlands in die Ukraine geäußert. Es wäre besser für Kyrill, zurückzutreten, als den Krieg zu unterstützen, sagte der Patriarch von Konstantinopel dem US-Portal "The Pillar". Bartholomaios I. äußerte sich kurz vor seinem Besuch in Großbritannien und der Erzdiözese Thyateira. Weiter sagte das geistliche Oberhaupt von rund 300 Millionen orthodoxen Christen weltweit, der anhaltende Krieg zwischen den Orthodoxen habe ihn stark getroffen, wie das Nachrichtenportal "Orthodox Times" (Samstag) berichtete.

"Was für uns noch schmerzlicher ist, ist die Tatsache, dass das Moskauer Patriarchat so weit gekommen ist, sich den politischen Ambitionen der Russischen Föderation zu unterwerfen, diese gewaltsame Invasion und das ungerechtfertigte Blutvergießen zu unterstützen und scheinbar zu segnen", betonte Bartholomaios. Er habe "Aggression und Gewalt wiederholt verurteilt" und zugleich "inbrünstig und brüderlich" an den Patriarchen von Moskau appelliert, seine Position von politischen Verbrechen zu trennen, selbst wenn dies bedeute, dass er von seinem Amt zurückzutreten müsse, so der griechisch-orthodoxe Patriarch. Er hoffe weiterhin, dass die Schwierigkeiten zwischen Moskau und Konstantinopel gelöst würden, so Bartholomaios. (KNA)