Man dürfe Gemeinsamkeiten nicht aus dem Blick verlieren

Bischof Stäblein: "Uns eint die Sehnsucht nach Frieden"

Veröffentlicht am 18.02.2023 um 10:39 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Waffenlieferungen an die Ukraine – ja oder nein? Diese Frage ist umstritten, in der Gesellschaft und in den Kirchen. Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein hat nun dazu aufgerufen, sich auf Gemeinsames zu besinnen.

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In der Debatte über das Für und Wider von Waffenlieferungen an die Ukraine hat der Berliner Bischof Christian Stäblein appelliert, Gemeinsamkeiten nicht aus dem Blick zu verlieren. "Uns eint die Sehnsucht nach Frieden", sagte er am Samstag im "Wort des Bischofs" im RBB-Radio und fügte hinzu: "nach einem Frieden, der diesen Namen verdient". 

Auch wenn es über Fragen wie die von Waffenlieferungen unterschiedliche Positionen gebe, eine zudem das Gebet, sagte Stäblein. Christen seien angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine "zerrissen" zwischen der Sehnsucht nach Frieden und der "zutiefst menschlichen und christlichen Aufgabe", Menschen nicht wehrlos einem Angriff zu überlassen. Auch in der evangelischen Kirche wird über deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine kontrovers diskutiert. 

Gemeinsames Friedensgebet 

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz lädt für Donnerstag gemeinsam mit seinem katholischen Amtskollegen Heiner Koch und dem griechisch-orthodoxen Vikarbischof Emmanuel Sfiatkos in die Berliner Marienkirche ein. Am Vorabend des ersten Jahrestages des russischen Angriffs auf die Ukraine findet dort ein ökumenisches Friedensgebet statt. 

Zuletzt hatte das "Manifest für den Frieden" der Journalistin Alice Schwarzer und der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht für Debatten gesorgt. In dem Text rufen die beiden Frauen zu Verhandlungen statt weiterer Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg auf. Unter anderem die Maria 2.0-Aktivistin Maria Mesrian und die evangelische Theologin Margot Käßmann haben das Dokument unterzeichnet. (cph/epd)