Grußwort zum Auftakt der Frühjahrs-Vollversammlung der DBK

Eterovic: Vatikan untersagt Gründung Synodaler Räte auch in Bistümern

Veröffentlicht am 27.02.2023 um 18:49 Uhr – Lesedauer: 

Dresden ‐ Zum Auftakt ihrer Vollversammlung wandte sich der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic an die deutschen Bischöfe. Dabei ging er besonders auf die Debatte um den Synodalen Rat ein – und erteilte im Auftrag des Vatikan der Errichtung eines solchen Gremiums auch auf Bistums- und Pfarrebene eine Absage.

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Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, hat betont, dass der Vatikan die Gründung sogenannter Synodaler Räte, also gemeinsamer Leitungsorgane von Laien und Klerikern, auch in Bistümern kategorisch ausschließt. Zum Auftakt der Bischofs-Vollversammlung am Montag in Dresden erklärte Eterovic, er sei von Amts wegen beauftragt, das entsprechende Schreiben aus Rom vom Januar an die deutschen Bischöfe zu präzisieren: "Dass nach richtiger Auslegung des Inhalts dieses Schreibens nicht einmal ein Diözesanbischof einen Synodalen Rat auf diözesaner oder pfarrlicher Ebene errichten kann."

Der Vatikan hatte am 16. Januar schriftlich mitgeteilt, die katholische Kirche in Deutschland sei nicht befugt, einen bundesweiten Synodalen Rat als Leitungsorgan einzurichten. Mehrere Bischöfe, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hatten erklärt, trotzdem daran festhalten zu wollen. Zum Auftakt der DBK-Vollversammlung sagte Bätzing, er habe in der vergangenen Woche mit einem eigenen Brief auf das vatikanische Schreiben reagiert. Darin habe er noch einmal dargelegt, welches Ziel der Synodale Ausschuss habe, der den Synodalen Rat in den kommenden drei Jahren vorbereiten soll.

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hatte kurz nach dessen Bekanntwerden zu dem vatikanischen Schreiben erklärt: "In dem Brief steht, weder der Synodale Weg noch eine Bischofskonferenz könne so einen Rat einsetzen. Aber da steht nichts davon, dass ein Bischof es nicht selbst machen könnte." Dieser Interpretation erteilte der Nuntius nun eine Absage.

Eher Frage des Stils als der Strukturen

Eterovic führte aus, die Synodalität in der Kirche sei mehr eine Frage des Geistes und des Stils als der Strukturen: "Anstatt neue Einrichtungen mit dem Risiko einer weiteren Zunahme an Bürokratie zu gründen, ist es geboten, die bereits bestehenden diözesanen Gremien im synodalen Geist zu beleben." Dies sei auch der Tenor des vatikanischen Schreibens, "das in forma specifica vom Heiligen Vater Franziskus approbiert worden ist".

Auch auf die Debatte über die Möglichkeit von Weiheämtern für Frauen ging Eterovic ein. Er gab an, dass beim Treffen der deutschen Bischöfe mit den Präfekten der wichtigsten römischen Dikasterien zum Abschluss ihres Ad-limina-Besuchs Mitte November der Inhalt des Apostolischen Schreibens "Ordinatio sacerdotalis" (1994) behandelt wurde. Daraufhin zitierte der Nuntius mehrere Passagen eines Ende November 2022 veröffentlichten Interviews von Papst Franziskus mit dem "America Magazine", in dem der Pontifex erklärte, dass das petrinische Prinzip der Kirche keinen Raum dafür biete, dass Frauen in den ordinierten Dienst eintreten. Diese Tatsache sei jedoch kein Mangel: Der Platz der Frauen "ist ein viel wichtigerer Platz, und das müssen wir noch katechetisch im Sinn des marianischen Prinzips entwickeln", wird Franziskus zitiert.

Bis Donnerstag beraten die deutschen Bischöfe in Dresden auf ihrer Frühjahrs-Vollversammlung unter anderem über einen gemeinsamen Kurs in aktuellen Reformfragen. (mal/KNA)