Funktion war bisher Priestern vorbehalten

Erzbistum München und Freising hat erstmals Diözesan-Jugendseelsorgerin

Veröffentlicht am 26.05.2023 um 09:24 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Die bisher Priestern vorbehaltene Funktion wurde für Seelsorger anderer Berufsgruppen geöffnet: Das Erzbistum München und Freising hat seine erste Diözesan-Jugendseelsorgerin. Kardinal Marx führte sie ins Amt ein.

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Johanna Gressung (30) ist die erste Diözesan-Jugendseelsorgerin des Erzbistums München und Freising. Kardinal Reinhard Marx hat sie am Mittwoch bei einem Gottesdienst ins Amt eingeführt, wie Marx' Pressestelle am Donnerstag mitteilte. Die bisher Priestern vorbehaltene Funktion wurde demnach im Erzbistum für Seelsorger anderer Berufsgruppen geöffnet. Gressung, die ihr Amt offiziell am 1. Juni antritt, folgt auf Richard Greul (45), der zehn Jahre Diözesanjugendpfarrer war. Gleichzeitig wird Gressung Leiterin des Erzbischöflichen Jugendamts sowie der Abteilung Kinder- und Jugendpastoral im Erzbischöflichen Ordinariat München.

Gressung formulierte als Ziel, "dass wir gemeinsam, Jugendverbände und Jugendamt, Räume für junge Menschen eröffnen, um sich selbst und ihre Berufung zu entdecken, Räume des Glaubens, Räume, in denen die Sorgen von Kindern und Jugendlichen Platz haben, Schutzräume". Gressung stammt aus Rheinland-Pfalz. Sie hat im Bistum Trier studiert und dort die Ausbildung zur Pastoralreferentin absolviert. Seit 2021 war sie hauptamtliche Landesvorsitzende der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) Bayern. Im März wurde sie zur geistlichen Verbandsleitung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) München und Freising gewählt.

Kardinal Marx sagte bei dem Gottesdienst: "Wir sind gerade Zeugen einer großen Transformation in Kirche und Gesellschaft, aber es gibt keine Transformation ohne die Bereitschaft, etwas hinter sich zu lassen, ohne sich selbst zu transformieren und sich selbst zu geben." Ein Seelsorger oder eine Seelsorgerin, "die sich nicht selbst verschenkt, die nicht bereit ist, Zeit und Liebe zu verschenken, wird niemals einen anderen Menschen seelsorglich berühren können". Der Erzbischof ergänzte: "Wer, wenn nicht wir, soll gerade in den aktuellen Krisenzeiten Zeuge der Hoffnung sein?" (KNA)