Vier Wochen vor geplantem Termin

Bischofsweihe überraschend abgesagt: Kandidat will Priester bleiben

Veröffentlicht am 05.07.2023 um 11:39 Uhr – Lesedauer: 

Rosario ‐ In vier Wochen sollte er geweiht werden, doch nach einer "tiefen geistlichen Prüfung" sei er zu dem Entschluss gekommen, nicht Weihbischof zu werden: Nun hat Fabian Belay aus Argentinien Sorge, andere mit dieser Entscheidung verletzt zu haben.

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Fabian Belay sollte kommenden Monat zum Weihbischof in der argentinischen Erzdiözese Rosario geweiht werden – nun haben er und sein Erzbischof mitgeteilt, dass die Weihe nicht stattfinden werde. Im Gebet und der Unterscheidung habe er erkannt, dass er nicht zum Bischof geweiht werden wolle, schreibt Belay in einer Stellungnahme, die die Diözese am Dienstag veröffentlichte. Belay betont darin, dass seine priesterliche Berufung seine "tiefste Identität" sei. Daher wolle er sie inmitten der Gläubigen weiterleben und nicht an eine neue Stelle wechseln. Belay äußerte die Sorge, dass sein Rückzug nach Bekanntgabe und vorheriger Annahme seiner Ernennung den Glauben "vieler Menschen" verletzen könne und bat dafür um Entschuldigung.

Mit dem Schreiben Belays veröffentlichte die Erzdiözese auch ein Schreiben des Erzbischofs von Rosario, Eduardo Martin. Darin berichtet der Erzbischof von einer "tiefen geistlichen Prüfung im Dialog mit mir und in Absprache mit anderen Personen großen Vertrauens", die zur Entscheidung geführt habe, dass Belay die Weihe vor seinem "Gewissen und vor Gott" nicht empfangen werde. Papst Franziskus habe die Entscheidung akzeptiert.

Belay empfing 2009 die Priesterweihe. Anschließend arbeitete er als Pfarrer und in der Drogenabhängigenseelsorge. Papst Franziskus ernannte ihn am 31. Mai zum Titularbischof von Aguntum und bestellte ihn zum Weihbischof in Rosario. Die Bischofsweihe war für den 4. August vorgesehen. (ben)