Pontifex soll beim Weltjugendtag auch zum Künstler werden

Erster Flug nach Bauchoperation: Papst betet für Portugal-Reise

Veröffentlicht am 31.07.2023 um 20:06 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Ob er am Weltjugendtag teilnehmen kann, war eine Zeit lang ungewiss. Vor einer seiner Lieblingsikonen hat Papst Franziskus nun für seinen Flug nach Portugal gebetet – und für die tausenden Jugendlichen, die er dort treffen wird.

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Die erste Reise von Papst Franziskus nach einer umfangreichen Bauchoperation steht kurz bevor. Am Montagnachmittag begab er sich – wie vor Auslandsreisen üblich – in die Basilika Santa Maria Maggiore in Rom, um vor der Marienikone "Salus Populi Romani" für die Reise zu beten. Ebenso betete er laut vatikanischem Presseamt für die Tausenden Jugendlichen, die er in den kommenden Tagen treffen wird.

Am Mittwochmorgen fliegt Franziskus zum Weltjugendtag nach Portugal. Seine Teilnahme an der katholischen Großveranstaltung mit rund 600.000 Jugendlichen war zeitweise ungewiss. Im Juni hatte sich der Papst einer Darm-Operation unterziehen und neun Tage in der Gemelli-Klinik in Rom verbringen müssen. Sein Arzt Sergio Alfieri riet zu einer einmonatigen Erholungsphase, wobei der Papst durchaus arbeiten könne. Die anstehenden Reisen werde er nun besser bewältigen als vor der OP, sagte der Mediziner.

Neben Portugal stehen in den kommenden zwei Monaten ein Papstbesuch in der Mongolei sowie im französischen Marseille auf dem Programm. Ende September wird Franziskus im Vatikan 21 neue Kardinäle ernennen; ferner leitet er im Oktober die vierwöchige Weltsynode.

Papst soll beim Weltjugendtag zum Künstler werden

Die Ikone "Salus Populi Romani", Schutzpatronin der Römer, gehört zu den Lieblingsikonen des Papstes und gilt als bedeutendste Marienikone der Stadt. Der Überlieferung nach entstand das Bildnis der Muttergottes mit dem segnenden Jesuskind in Jerusalem und kam unter Papst Sixtus III. (432-440) nach Rom. Neuere Untersuchungen legen aber nahe, dass die Ikone zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert nach älteren griechischen Vorbildern in Rom entstand.

Beim Weltjugendtag soll Papst Franziskus derweil zum Künstler werden. Laut Reiseplan wird er am Donnerstag das Bildungsnetzwerk "Scholas Occurrentes" im portugiesischen Cascais besuchen. Dort entsteht ein drei Kilometer langes Wandbild, dem Franziskus den letzten Anstrich geben soll, wie das Netzwerk am Montag im Vatikan mitteilte. Mehr als 2.000 Menschen mit unterschiedlichen sozialen, religiösen und nationalen Hintergründen hätten sich an dem Werk mit dem Titel "Leben zwischen den Welten" beteiligt.

Das Netzwerk "Scholas Occurrentes" fördert Bildungsprojekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche in 190 Ländern. Es geht auf eine Initiative von Papst Franziskus zurück. Als Erzbischof von Buenos Aires hatte er in der argentinischen Hauptstadt Bildungsprogramme angestoßen, aus denen sich das Netzwerk entwickelte. Es verbindet laut Vatikan heute mehr als 400.000 öffentliche und private Institutionen und erreicht rund eine Millionen Kinder. Der Papst wird von Mittwoch bis Sonntag beim Weltjugendtag in Portugal sein. Neben Treffen mit Jugendgruppen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft sind Freiluftgottesdienste sowie ein Ausflug zum Marienwallfahrtsort Fatima geplant. Rund 600.000 Teilnehmende werden zu dem katholischen Großereignis in Lissabon erwartet. (cbr/KNA)