Der Vatikan ist auf der Weltausstellung in Mailand vertreten

Brot und Expo

Veröffentlicht am 14.04.2015 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Bonn ‐ In gut zwei Wochen ist es wieder so weit: Am 1. Mai startet in Mailand die Expo 2015. Und, wie auch schon bei der ersten Weltausstellung 1851 in London, ist auch dieses Mal der Vatikan dabei. Genauer gesagt ist es der Heilige Stuhl, der gemeinsam mit der Italienischen Bischofskonferenz und dem Erzbistum Mailand einen Pavillon unterhalten wird.

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Am Dienstag stellte der Vatikan das Thema und die Zielrichtung des Pavillons mit dem Motto "Nicht nur vom Brot allein" vor: Man wolle zum Kampf gegen den Hunger in der Welt aufrufen, sagte Kardinal Gianfranco Ravasi im vatikanischen Pressesaal. An die vorrausichtlich 20 Millionen Besucher wolle die Kirche appellieren, "die Dimensionen von Solidarität und Brüderlichkeit wiederzuentdecken". Der Vatikan-Pavillon richte sich auch an Nichtglaubende und Angehörige anderer Religionen, so der Präsident des Päpstlichen Kulturrates.

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Zugleich solle er zeigen, dass das Thema Ernährung auch eine anthropologische und symbolische Bedeutung habe, so Ravasi. Passend zu dem biblischen Motto des Pavillons werden innen zwei Kunstwerke vom "Letzten Abendmahl" gezeigt: Ein Gemälde von Jacopo Tintoretto (1518-1594) und eins von Peter Paul Rubens (1577-1640).

Schlichter Bau für drei Millionen Euro

Außen am Pavillon stehen die beiden Bibelzitate "Nicht nur vom Brot allein" und "Gib uns heute unser tägliches Brot" in 13 Sprachen. Sie sollen auf die Dimensionen von Nahrung und Armut verweisen. Neben der Ernährung im materiellen Sinn gehe es auch um den spirituellen Sinn, sagte Giovanni Pietro Dal Toso vom Päpstlichen Rat Cor Unum. Zu den neuen Formen von Armut und Hunger gehörten auch die Spielsucht, der Alkoholismus und zahlreiche Formen der Abwesenheit Gottes, so der Sekretär des Caritas-Rates des Vatikan.

Der Pavillon in zentraler Lage ist nach Worten von Ravasi mit seinen 360 Quadratmetern einer der kleinsten und schlichtesten. Man werbe nicht für ein Produkt, sondern für eine Botschaft, so der Kardinal. Die Gesamtkosten beliefen sich auf insgesamt drei Millionen Euro, von denen der Vatikan, die Bischofskonferenz und das Erzbistum jeweils eine Million Euro übernehme. Der Auftritt sei diesmal "sehr bescheiden und minimalistisch".

Das Thema der Mailänder Expo lautet "Den Planeten ernähren, Energie für das Leben". Sie dauert bis zum 31. Oktober. In einer Videobotschaft geht Papst Franziskus auf den engen Zusammenhang zwischen Hunger und Frieden ein: Das Zeichen der Liebe Gottes werde zerstört, wenn der Mensch die Schöpfung ausbeute. Der Papst forderte Nahrung für alle. (mit Material von KNA)

Von Agathe Lukassek