Priester war grenzverletzendes Verhalten vorgeworfen worden

Essener Bischof zieht umstrittene Personalentscheidung zurück

Veröffentlicht am 01.02.2024 um 17:52 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ Einen Geistlichen, dem sexuell grenzverletzendes Verhalten vorgeworfen worden war, lehnten Mitglieder einer katholischen Pfarrgemeinde in Oberhausen als neuen Pfarrer ab. Nun reagierte der zuständige Essener Bischof FranzJosef Overbeck.

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Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat eine umstrittene Personalentscheidung zurückgezogen. Ein Priester, dem sexuell grenzverletzendes Verhalten vorgeworfen worden war, wird anders als zunächst geplant doch nicht Pfarrer in der Gemeinde Sankt Clemens im nordrhein-westfälischen Oberhausen. Das teilte das Ruhrbistum am Donnerstag mit. Nachdem sich Teile der Pfarreimitglieder in den vergangenen Tagen besorgt über einen Einsatz des Geistlichen geäußert hätten, erscheine eine Tätigkeit dort weder der Pfarrei noch dem betroffenen Geistlichen zumutbar.

Der Priester war im März vergangenen Jahres von einer leitenden Funktion in einer anderen Stadt entbunden worden. Sowohl das staatsanwaltliche als auch das kirchenrechtliche Ermittlungsverfahren ergaben keine Hinweise auf strafbare Handlungen und wurden laut Bistum jeweils eingestellt. Auch habe der Priester die Auflage Overbecks erfüllt, in einem begleitenden Prozess sein Verhalten kritisch zu reflektieren. In Gesprächen mit dem Pastoralteam, dem Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand war laut Bistum der Einsatz des Geistlichen besprochen worden, der am 1. Februar mit der neuen Stelle beginnen sollte. Es sei auch beraten worden, wer den Geistlichen in der Wiedereingliederungsphase begleiten sollte. Nach den kritischen Einwänden fehlten nun aber die Voraussetzungen für einen Einsatz. (KNA)