Streitpunkte wegen Zeremonie

Notre-Dame-Wiedereröffnung: Spannungen zwischen Macron und Erzbischof

Veröffentlicht am 27.05.2024 um 10:46 Uhr – Lesedauer: 

Paris ‐ Die für Dezember geplante Wiedereröffnung der Pariser Kathedrale Notre-Dame nach dem Großbrand von 2019 rückt immer näher. Nun gibt es zwischen Kirche und Staat jedoch Streit um einige Punkte der Wiedereröffnungsfeier.

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Ein halbes Jahr vor der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre Dame am 7. Dezember wachsen die Spannungen zwischen dem Erzbischof von Paris und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Grund dafür sind laut einem Bericht der Zeitung "La Depeche" vom Montag die Bedingungen der Zeremonie, über die noch keine Einigung erzielt wurde. Da der Staat seit dem Gesetz zur Trennung von Staat und Kirche von 1905 Eigentümer der Kathedrale ist, will der Staatspräsident dem Klerus symbolisch die Schlüssel der Kathedrale übergeben, wogegen sich der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich wehrt. Dies sei nicht nötig, da es nie einen Vertragsbruch gegeben habe.

Ein weiterer Streitpunkt zwischen den beiden Parteien sei die Rede des Präsidenten, so die Zeitung. Diese wolle Macron im Inneren der Kathedrale halten, wogegen Ulrich ebenfalls protestiere. Dieser würde den Staatschef lieber auf dem Vorplatz der Kathedrale sprechen lassen. Einig sind sich beide Seiten hingegen bei der Wahl der Kommunikationsagentur, die das Großprojekt der Wiedereröffnung der Öffentlichkeit präsentieren soll. 

Während Renovierungsarbeiten brach am 15. April 2019 ein Großbrand auf dem Dach von Notre-Dame aus. Der Staatschef versprach damals, die zerstörten Teile der Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wieder aufzubauen. Durch den Brand wurde die Kathedrale schwer beschädigt. Die von Präsident Macron angestrebte Wiedereröffnung zum fünften Jahrestag des Brandes konnte nicht ganz eingehalten werden, soll aber am 7. Dezember stattfinden. (mtr)