Päpstliches Liedgut

Paraguay
In Paraguay weiß man, wie man Emotionen schürt. Das Video steigt mit dem Abend der Papstwahl und den Worten "Habemus papam" ein. Dann kommen auch schon das Keyboard und Aufnahmen direkt aus dem Tonstudio. Sechs Herren singen da mit Begeisterung ihr Lied für Franziskus – das trägt übrigens den Titel "Danke, Franziskus, dass du Paraguay segnest". Dass sie sich wirklich auf diesen Besuch freuen, ist nicht zu übersehen.
Bolivien
Zugegeben, die technische Umsetzung des Videos mutet etwas gestrig an. Aber das kann ja auch Absicht sein und gibt dem Video eigentlich erst seinen Charme. Drei Herren singen da im Punkstil ins Mikrofon. Wenn dann einer der Sänger noch über die bolivianischen Berge fliegt, sollte auch der Letzte vom Lied überzeugt sein. Auch wenn einige in der Netzgemeinde das Video als respektlos empfinden, lenkt es letztlich nur die Aufmerksamkeit auf den anstehenden Besuch.
Sri Lanka
Obwohl in der Minderheit, ließen es sich die Katholiken Sri Lankas im Januar 2015 nicht nehmen, ein Lied für den Papst zu komponieren. Bilder von Franziskus reihen sich aneinander. Eine Frau und ein Mann singen abwechselnd, ein Chor dominiert den Refrain. Die Melodie ist eingängig und mancher Effekt etwas kitschig – aber das ist der katholischen Kirche ja nicht unbedingt fremd.
Philippinen
Die Philippinen, ein traditionell sehr katholisches Land, haben als eines der wenigen Länder ihr Lied auf Englisch eingesungen und wollen offensichtlich auf die oft schwierige Situation in ihrem Land aufmerksam machen. Die Bilder zeigen Straßenkinder, für die sich Franziskus auf seiner Reise im Januar 2015 maßgeblich eingesetzt hat.
Im August 2014 besuchte der Papst Südkorea. Grund genug für 36 koreanische Künstler, ein Lied für Franziskus einzusingen. Es trägt den griechischen Titel "koinonia" und bedeutet "Gemeinschaft". Das Stück wird von Pianoklängen und Streichern untermalt und wurde in der Kathedrale von Seoul aufgezeichnet. Es ist weniger flippig als seine südamerikanischen Pendants, aber nicht weniger emotionsgeladen. Am besten einfach selber reinhören.
Deutschland I
Papst Franziskus hat Deutschland leider noch nicht besucht, dafür aber der emeritierte Papst Benedikt XVI. Für den gab es damals auch extra ein Lied, das leider nicht auf YouTube verfügbar ist. Wer mag, kann die bayerisch-volkstümlichen Klänge aber für 99 Cent erwerben. Auf der Verkaufsseite kann man aber auch erst einmal reinhören – und dann entscheiden, ob Zeilen wie "Zeig uns den Weg zum richtigen Pfad, gib uns auf Erden den richtigen Rat" den persönlichen Geschmack treffen.
Deutschland II
Papst Benedikt XVI. bekam nicht nur ein Lied, sondern gleich zwei. So schrieb das Erzbistum Freiburg "Wo Gott ist, da ist Zukunft". Als "mitreißend und tiefgründig" beschreiben die Macher ihr Werk. Das speziell für diesen Anlass komponierte Lied greift im Refrain das Leitwort des Papstbesuchs auf. Auf der Seite der Erzdiözese kann man sich den Song komplett anhören, den Liedtext und sogar passende Klingeltöne herunterladen.