Jüngster Kardinal: Hielt Ernennung zuerst für einen Scherz
Der ukrainische Bischof Mykola Bychok hat die Nachricht von seiner Ernennung zum Kardinal nach eigenen Angaben zunächst nicht glauben können. "Zuerst dachte ich, es sei ein Scherz", sagte der griechisch-katholische Bischof der ukrainischen Eparchie im australischen Melbourne am Mittwoch in einem Interview des US-Portals "The Pillar". Er habe dann jedoch auf der Internetseite des Vatikan nachgeschaut und sich von der Echtheit der Information überzeugt. "Ehrlich gesagt war ich schockiert", so der 45-Jährige wörtlich.
Als die Ernennung im vergangenen Oktober in Rom bekannt gegeben worden sei, sei es in Australien aufgrund der Zeitverschiebung bereits später Abend gewesen. "Wir hatten gerade zu Abend gegessen und mein Telefon war ausgeschaltet. Als ich es später einschaltete, sah ich viele verpasste Anrufe und Nachrichten, in denen mir zur Ernennung zum Kardinal gratuliert wurde", sagte Bychok weiter. Die "ganze Welt" habe zu diesem Zeitpunkt bereits von seiner Ernennung gewusst, "aber ich erfuhr es erst eine Stunde später als alle anderen".
"Sie hätten an andere Bischöfe denken können – aber sicher nicht an mich"
Angesichts seines jungen Alters und der Tatsache, dass er einer neuen Generation von Bischöfen angehöre, habe seine Ernennung zum Kardinal viele Menschen überrascht. Sie sei allerdings auch aus anderen Gründen ungewöhnlich gewesen: "Frühere Kardinäle in Australien waren etwa Erzbischöfe von Sydney, insofern hätte man erwarten können, dass der derzeitige Erzbischof von Sydney zum Kardinal ernannt werden würde", erklärte Bychok. "Mit anderen Worten: Sie hätten zuerst an ihn als künftigen Kardinal denken können oder an die anderen Erzbischöfe – aber sicher nicht an mich."
Bychok wurde Anfang Oktober von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt und bei einem Konsistorium am 8. Dezember in das Kardinalskollegium aufgenommen. Mit damals 44 Jahren war er der Jüngste im Kreis der neu ernannten Kardinäle und einer der jüngsten Kardinäle der Neuzeit. Der Redemptoristenpater hatte seine derzeitige Aufgabe als Bischof der ukrainischen Eparchie in Melbourne im Juli 2021 übernommen. (stz)
