Papst aus der Klinik: Prunk und Protz in Liturgie vermeiden
In einer Botschaft von seinem Krankenbett in der Gemelli-Klinik hat Papst Franziskus zu mehr Demut und Bescheidenheit in der Liturgie aufgerufen. Jede Diözese blicke auf den Bischof und die Kathedrale als nachahmungswürdiges Modell für die Feier der Liturgie. "Ich fordere Sie daher auf, einen liturgischen Stil vorzuschlagen und zu fördern, der die Nachfolge Jesu zum Ausdruck bringt und unnötigen Prunk und Protz vermeidet", heißt es in der am Freitag veröffentlichten Botschaft des Papstes. Darin wendet sich das Kirchenoberhaupt an die Teilnehmenden eines Kurses für die Verantwortlichen für bischöfliche liturgische Feiern am päpstlichen Athenäum von Sankt Anselm.
Ein Liturgiker sei "nicht nur ein Theologielehrer; er ist kein Schreiber, der die Normen anwendet; er ist kein Sakristan, der das für die Feier Notwendige vorbereitet", so der Papst. "Er ist ein Lehrer, der sich in den Dienst des Gebets der Gemeinschaft stellt. Während er demütig die liturgische Kunst lehrt, muss er alle Mitfeiernden anleiten, den rituellen Rhythmus einhalten und die Gläubigen im sakramentalen Geschehen begleiten."
Gottesdienst sei Werk der gesamten Gemeinde
Papst Franziskus rät den Liturgieverantwortlichen zu einem Blick auf das Volk Gottes, dessen "Hirte und Vater" der Bischof sei. "Das wird Ihnen helfen, die Bedürfnisse der Gläubigen zu verstehen und die Formen und Wege zu finden, um ihre Teilnahme am liturgischen Geschehen zu fördern." Der Gottesdienst sei das Werk der ganzen Gemeinde, so das Kirchenoberhaupt. "Das Zusammentreffen von Lehre und Seelsorge ist keine optionale Technik, sondern ein konstitutiver Aspekt der Liturgie, die immer verkörpert und inkulturiert werden muss, um den Glauben der Kirche zum Ausdruck zu bringen."
Unterschrieben ist die Botschaft mit "Aus der Poliklinik Gemelli, 26. Februar 2025". Es war die erste Nachricht des Papstes, die dieser explizit aus dem Krankenhaus verschickt hat. Franziskus wurde am 14. Februar mit einer schweren Bronchitis ins Krankenhaus eingeliefert. Später wurden mehrere Erreger in den Bronchien festgestellt. Dann kam eine beidseitige Lungenentzündung hinzu, ein zwischenzeitlich beobachtetes beginnendes Nierenversagen ging inzwischen wieder zurück. Während seines Krankenhausaufenthalts hat der Papst mehrere schwere Atmungskrisen erlebt. (cbr)
