US-Außenminister sorgt mit Aschenkreuz bei TV-Interview für Aufsehen

US-Außenminister Marco Rubio hat mit einem Interviewauftritt beim konservativen US-Fernsehsender "Fox News" für Aufsehen gesorgt. Der katholische Politiker trug bei dem Gespräch am Aschermittwoch (Ortszeit) mit Moderator Sean Hannity deutlich sichtbar ein großes Aschenkreuz auf seiner Stirn. Gläubige Katholiken lassen sich das Kreuz traditionell im Rahmen eines Gottesdienstes zum Beginn der Fastenzeit – und damit am Aschermittwoch – auf die Stirn zeichnen.
Das Aschenkreuz soll an die Vergänglichkeit des Menschen erinnern, außerdem symbolisiert es die Bereitschaft zu Umkehr und Buße und zugleich die Hoffnung der Christen auf die Auferstehung. Bei der Spendung des Aschenkreuzes spricht der Priester die Worte "Kehre um und glaube an das Evangelium" oder "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst". Zuvor segnet er die Asche, die aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen wird, und besprengt diese mit Weihwasser.
Während des Interviews thematisierten weder Rubio noch Moderator Hannity das Kreuz auf der Stirn des Politikers. In den sozialen Netzwerken löste das Zeichen dagegen zahlreiche Kommentare und Diskussionen aus. "Religion sollte Privatsache sein und nicht auf solch mittelalterliche Weise von einem Politiker im Fernsehen präsentiert werden. Ein Außenminister eines Landes sollte alle Bürger vertreten. Was sollen Bürger anderer Glaubensrichtungen oder anderer Länder von diesem Auftritt halten?", fragte etwa ein Nutzer auf X. Ein anderer bezeichnete den Auftritt als "grotesk": "Marco Rubio trägt das Aschermittwoch-Kreuz, während er darüber spricht, Menschen in Gaza zu töten", hieß es in dem Post. Andere Nutzer lobten den Außenminister jedoch dafür, dass er so offen mit seinem Glauben umgehe. (stz)
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