Kanzler Merz wünscht "viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen"

Weltpolitik gratuliert Papst Leo XIV. – Trump: "Was für eine Ehre"

Veröffentlicht am 08.05.2025 um 21:06 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Die ersten Reaktionen aus der Politik nach der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. fallen positiv aus. Die Hoffnungen liegen auf Frieden, Dialog und Mut. US-Präsident Donald Trump freut sich schon auf die erste Begegnung mit seinem Landsmann.

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Erste Glückwünsche für den neuen Papst Leo XIV. aus der Politik: Sein Landsmann, US-Präsident Donald Trump, hat sich hoch erfreut über die erste Wahl eines US-Amerikaners an die Spitze der katholischen Kirche geäußert. "Was für eine Freude und was für eine große Ehre für unser Land", schrieb Trump am Donnerstagabend auf seinem Social Media-Kanal Truth Social. Er freue sich auf ein Treffen mit dem neuen Papst. "Es wird ein sehr bedeutungsvoller Moment", so Trump.

Auch US-Vizepräsident J.D. Vance beglückwünsche den ersten amerikanischen Papst. "Ich bin sicher, Millionen amerikanischer Katholiken und anderer Christen werden für seine erfolgreiche Arbeit an der Spitze der Kirche beten. Möge Gott ihn segnen!", schrieb Vance auf X,

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte auf der Plattform X: "Wir wünschen uns, dass sein Pontifikat von Weisheit und Stärke geleitet sein wird, indem er die katholische Gemeinschaft durch seinen Einsatz für Frieden und Dialog ermutigt." UN-Generalsekretär Antonio Guterres schrieb bei X: "Unsere Welt braucht die stärksten Stimmen für Frieden, soziale Gerechtigkeit, Menschenwürde und Mitgefühl." Er freue sich die langjährige Zusammenarbeit zwischen der UN und dem Heiligen Stuhl fortzusetzen, "um Solidarität zu fördern, Versöhnung zu unterstützen und eine gerechte und nachhaltige Welt für alle zu schaffen".

Selenskyj: "Auf viele Jahre!"

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sagte, in einer von Konflikten und Unruhen geprägten Zeit seien die ersten Worte des neuen Papstes von der Loggia des Petersdoms ein kraftvoller Aufruf zu Frieden, Brüderlichkeit und Verantwortung. "Ein spirituelles Erbe, das dem von Papst Franziskus eingeschlagenen Weg folgt und auf das Italien mit Respekt und Hoffnung blickt", so Meloni am Donnerstagabend

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wünscht dem neuen Papst Leo XIV. "Weisheit, Inspiration und Kraft – spirituell und körperlich – für die Erfüllung seiner edlen Mission". Er fügte auf der Online-Plattform X hinzu: "Auf viele Jahre!" Die Ukraine schätze die konsequente Haltung des Heiligen Stuhls zur Wahrung des Völkerrechts, zur Verurteilung der militärischen Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine und zum Schutz der Rechte unschuldiger Zivilisten. Die Ukrainer hoffen ihm zufolge auf eine "weitere moralische und spirituelle Unterstützung des Vatikans bei den Bemühungen der Ukraine, die Gerechtigkeit wiederherzustellen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen".

Der russische Präsident Wladimir reagierte ebenfalls auf die Wahl von Leo XIV. "Ich bin sicher, dass sich der konstruktive Dialog und die Interaktion zwischen Russland und dem Vatikan auf Grundlage christlicher Werte, die uns verbinden, weiterentwickeln werden", hieß es in einer vom Kreml verbreiteten Erklärung.

Leo XIV.
Bild: ©picture allianc/ ASSOCIATED PRESS/Luca Bruno

Papst Leo XIV. nach seiner Wahl auf dem Balkon des Petersdoms.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wünschte dem neuen Papst, dass er den Sorgen und Hoffnungen von Menschen aus der ganzen Welt Gehör verschafft. Leo XIV. übernehme mit dem Amt in einer von Unfrieden und tiefgreifenden globalen Herausforderungen geprägten Zeit eine bedeutende geistliche und moralische Verantwortung, so der Bundespräsident in einer ersten Reaktion nach der Wahl des Papstes am Donnerstagabend in Berlin. Leo XIV. sei ein Brückenbauer zwischen der USA und den Ländern Lateinamerikas.

"Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung", erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) unmittelbar, nachdem der Name verkündet wurde. "Für viele Menschen sind Sie ein Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung. In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat." Er wünsche dem Papst für die vor Ihnen liegenden Aufgaben "viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen".

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner betonte: "Papst Leo XIV. wird mit seiner weltzugewandten Perspektive und großen internationalen Erfahrung ein tiefes Verständnis für die Anforderungen unserer Zeit mitbringen". Und weiter: "Als Ordensmann, geprägt von den Werten der Augustiner – Demut, Dienst, Gemeinschaft –, kann er als Brückenbauer innerhalb der Kirche wirken."

"Richtungsentscheidung für die katholische Kirche"

Die zweite stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Ulrike Scharf (CSU) sprach am Donnerstag von einer "Richtungsentscheidung für die katholische Kirche". Leo XIV. stehe "für Zusammenhalt, ein gutes Miteinander und Dialogbereitschaft", ergänzte sie. "Er ist ein Papst für die Menschen. Pragmatisches Vorgehen und Offenheit zeichnen ihn aus. Wichtig ist, dass die Reformen in der katholischen Kirche mit ihm fortgesetzt werden, um die Menschen weiterhin für den Glauben und die Kirche zu begeistern."

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) sprach nach der Wahl von Papst Leo XIV. von der Hoffnung, dass es ihm gelinge, an vielen Orten in der Welt zu Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung beizutragen. "Der neue Papst hat sich mit der Wahl seines Namens in die große Tradition der katholischen Soziallehre gestellt", sagte Schweitzer am Donnerstag in Mainz. "Ich wünsche Papst Leo XIV. von Herzen viel Erfolg, Gesundheit und die notwendige Kraft für seine großen Aufgaben."

Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sagte, von der Wahl Papst Leos XIV. gehe ein "starkes Signal für die katholische Gemeinschaft und die ganze Welt aus", sagte er am Donnerstag in Wiesbaden. "In einer Zeit multipler Krisen und wachsender sozialer Ungleichheit hat der Papst als moralische Instanz und weltweiter Vermittler großes Gewicht. Er ist ein Botschafter des Friedens, der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit." (mal/KNA)