Becquart: Neues Papier soll Austausch zwischen den Ortskirchen fördern
Das vom Vatikan veröffentlichte Papier zur Umsetzungsphase der Synode zielt darauf ab, den Dialog zwischen den Ortskirchen und dem Synodensekretariat zu fördern und den Austausch synodaler Erfahrungen zwischen den Kirchen zu unterstützen. Das sagte die französische Theologin und Synodensekretärin Nathalie Becquart am Montag in einem Interview mit Vatican News.
Jede Ortskirche habe ihren eigenen Weg, könne aber nicht isoliert werden. Deshalb weise das Dokument auf die große Bedeutung der Zusammenarbeit der verschiedenen Ortskirchen hin. "Die Synode fordert eine stärkere Betonung der Ortskirche, betont aber gleichzeitig die Bedeutung eines verstärkten Dialogs zwischen den Ortskirchen", so Becquart, die 2021 von Papst Franziskus zur Untersekretärin im Generalsekretariat der Weltsynode ernannt wurden. Mit dieser Berufung erhielt sie als erste Frau überhaupt qua Amt volles Stimmrecht in der Weltsynode.
Ähnlicher Leitungsstil wie Franziskus
Laut dem am Montag veröffentlichten Dokument soll die Umsetzungsphase in fünf Etappen ablaufen. Zunächst sollen bis Dezember 2026 die Ergebnisse in den Bistümern sowie auf nationaler und internationaler Ebene umgesetzt werden. Es folgen im ersten Halbjahr 2027 Versammlungen auf Bistumsebene und im zweiten Halbjahr auf Ebene der Bischofskonferenzen und der länderübergreifenden Bischofsräte. Als vierte Phase ist im Frühjahr 2028 eine Evaluation in kontinentalen kirchlichen Versammlungen vorgesehen. Den Abschluss bildet im Oktober 2028 im Vatikan eine "allgemeine kirchliche Versammlung".
In diesem Zusammenhang betonte Becquart, Papst Leo XIV. spreche nicht nur über Synodalität, sondern habe diese bereits vor ihrer Ausformung angenommen. Zudem übe er sein Amt als Papst bereits in einem synodalen Stil aus, so die Ordensfrau weiter.
Sie verwies ebenfalls darauf, dass er einen ähnlichen Leitungsstil wie Franziskus pflege: "Er hört mit tiefer Spiritualität zu, denn Synodalität beginnt in uns. Sie ist zunächst eine spirituelle Haltung, muss sich aber dann auch in Strukturen, in konkretes Handeln umsetzen", so die Ordensfrau und Theologin, die 2014 vom US-amerikanischen Forbes-Magazin unter die 50 mächtigsten Frauen der Welt gewählt wurde. (KNA)
