Umfrage in Deutschland

Auch ohne Kirchensteuer würde nur ein geringer Teil wieder eintreten

Veröffentlicht am 14.07.2025 um 10:49 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Jeden Monat geht sie bei Kirchenmitgliedern vom Gehalt runter: die Kirchensteuer. So mancher ist deshalb schon ausgetreten – oder gab es doch andere Gründe? Eine aktuelle Umfrage legt das nahe.

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Die Abschaffung der Kirchensteuer würde den Zulauf zu den Kirchen laut Umfrage nicht sonderlich erhöhen. Demnach sagen 37 Prozent, sie würden auch ohne Kirchensteuer nicht oder nicht wieder in die Kirche eintreten, wie aus einer am Montag in Köln veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "YouGov" hervorgeht. Sechs Prozent erklärten, sie würden in diesem Fall (wieder) eintreten. 27 Prozent blieben bei Abschaffung der Kirchensteuer nach wie vor Mitglied; neun Prozent würden in diesem Fall austreten. 20 Prozent machten keine Angabe.

Dabei sind es laut Angaben vor allem die älteren befragten Nichtkirchenmitglieder, für die die Abschaffung der Kirchensteuer ihr Verhältnis zur Kirche nicht verändern würde. 41 Prozent der über 55-Jährigen lehnten einen (Wieder-)Eintritt auch dann ab, wenn die Kirchensteuer abgeschafft würde; bei den 18- bis 24-Jährigen waren es 27 Prozent.

2024 haben die katholische und evangelische Kirche insgesamt 12,6 Milliarden Euro Kirchensteuer eingenommen. Sie ist in Deutschland eine gesetzlich festgelegte Abgabe der Kirchenmitglieder an ihre Religionsgemeinschaft. In der Regel beträgt sie neun Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer, in Baden-Württemberg und Bayern acht Prozent. Sie wird auch auf Kapitalerträge erhoben. Rentner und Pensionäre zahlen Kirchensteuer nur, wenn sie auch Einkommensteuer zahlen. Auch Kinder und Jugendliche oder Arbeitslose zahlen keine Kirchensteuer. – Für die repräsentative Umfrage wurden 13.559 Personen ab 18 Jahren befragt. (KNA)