Händler in Sorge: Genehmigung für Papst-Leo-Souvenirs steht noch aus
Souvenirs mit dem Bild der Päpste Franziskus, Benedikt XIV., Johannes Paul II. gibt es zuhauf rund um den Vatikan zu kaufen – nur der neue Papst fehlt auffällig. Souvenirhändler klagen darüber, dass es anscheinend bisher keine Genehmigung aus dem Vatikan für die Verwendung des Bildes von Leo XIV. auf Erinnerungsstücken gibt, wie die spanische Nachrichtenagentur EFE berichtet. "Das ist das erste Mal, dass das so lange dauert", zitiert die Agentur die Geschäftsführerin eines Ladens nahe dem Petersdom. "Früher ist die Genehmigung viel eher gekommen." Beim vorigen Papstwechsel habe es nur eine Woche gedauert.
Eine offizielle Erklärung für die Verzögerung der Genehmigung haben die Händler nicht. Möglicherweise hänge es mit dem straffen Programm im Heiligen Jahr zusammen, dass der Vatikan die nötigen Genehmigungen noch nicht erteilt hat, spekulieren einige befragte Geschäftsleute. Unmittelbar nach der Wahl waren die Händler noch optimistisch, dass die Erlaubnis bald eintrifft.
Razzien und Gefängnisstrafen
Der Vatikan legt großen Wert darauf, den Umgang mit dem Porträt und dem Wappen des Papstes unter Kontrolle zu halten. 2017 hatte das vatikanische Staatssekretariat eine härtere Gangart gegen unautorisierte Verwendungen des Bildes und des Wappens des Papstes angekündigt. Ziel der Maßnahme sei, die unverfälschte Botschaft des Papstes zu sichern und eine Instrumentalisierung seiner Person zu unterbinden. "Um den Schutz im Hinblick auf die genannten Ziele noch wirksamer zu gestalten und etwaige Rechtsverstöße zu unterbinden, wird das Staatssekretariat systematische Überwachungsmaßnahmen durchführen, um die Verwendung des Bildnisses des Heiligen Vaters und der Wappen des Heiligen Stuhls zu kontrollieren und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zu ergreifen", hieß es in der Mitteilung. Im Jahr darauf hatte die italienische Polizei 15.000 nicht genehmigte Papst-Souvenirs von Händlern in Rom eingezogen, ein Händler wurde sogar zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Auch während des vorigen Heiligen Jahrs, dem außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit 2016, wurden hunderttausende illegale Andenken beschlagnahmt.
Auf dem Gebiet des Vatikanstaats sind Texte, das Bildnis und die Stimme von amtierenden, emeritierten und verstorbenen Päpsten besonders geschützt: Das Urheberrecht des Kirchenrechts verbietet grundsätzlich eine Verwendung ohne Genehmigung. Außerhalb des Staatsgebiets sind die Persönlichkeitsrechte des Papstes wie die jedes anderen Menschen geschützt. (fxn)
