Nach monatelanger Verzögerung

Franziskus-Kritiker als US-Vatikan-Botschafter bestätigt

Veröffentlicht am 04.08.2025 um 11:59 Uhr – Lesedauer: 

Washington ‐ Im Streit um die Finanzierung von Entwicklungspolitik und anderer von der Trump-Regierung massiv gekürzter staatlicher Einrichtungen war seine Personalie ein Kollateralschaden: der neue US-Botschafter beim Heiligen Stuhl. Jetzt kann er doch sein Amt antreten.

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Der US-Senat hat Brian Burch als Botschafter der USA beim Heiligen Stuhl bestätigt. Nachdem die Bestätigung ursprünglich schon im Mai hatte erfolgen sollte, konnte der Senat erst am Samstag über die Personalie abstimmen. Die Bestätigung erfolgt entlang der Parteilinien, 49 republikanische Senatoren stimmten für Burch, 44 Demokraten dagegen, 7 Senatoren nahmen an der Abstimmung nicht teil. Burch leitete bisher die von ihm gegründete Trump-nahe Organisation "Catholic Vote" und war ein deutlicher Kritiker von Papst Franziskus. Unter anderem hatte er sich gegen die Segens-Erklärung "Fiducia supplicans" ausgesprochen und Franziskus Rachsüchtigkeit vorgeworfen, nachdem er den texanischen Bischof Joseph Strickland abgesetzt hatte.

In einer ersten Erklärung nach der Bestätigung zeigte sich Burch glücklich darüber, jetzt seine Tätigkeit aufnehmen zu können und betonte die Verbundenheit der USA mit dem Vatikan: "Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Vereinigten Staaten sind nach wie vor einzigartig in der Welt, wobei die globale Reichweite und das moralische Zeugnis der katholischen Kirche einen wesentlichen Bestandteil der Bemühungen der USA um Frieden und Wohlstand bilden."

Blockade von Nominierungen als Druckmittel im Haushaltsstreit

Der Senat konnte nicht wie ursprünglich vorgesehen im Mai abstimmen, nachdem der demokratische Senator von Hawaii, Brian Schatz, als Druckmittel eine Blockade von Nominierungen des Präsidenten angekündigt hatte, um gegen die Kürzungen in der Entwicklungshilfe und die Abwicklung der staatlichen Entwicklungshilfeorganisation USAID zu protestieren. Durch die verzögerte Bestätigung waren die USA bei der Amtseinführung Papst Leos XIV. nicht durch einen Botschafter vertreten.

In der Zwischenzeit wurde die US-Botschaft beim Heiligen Stuhl durch eine Berufsdiplomatin im Rang einer Geschäftsträgerin geleitet, nicht von einem durch den Präsidenten ernannten Botschafter.  Burch ist einer von zehn Personalien, über die der Senat am Samstag im Rahmen eines Kompromisses entschieden hat. Über 100 weitere sind nach wie vor nicht bestätigt, da sich Republikaner und Demokraten nicht über strittige Haushaltsfragen einigen konnten. (fxn)