Bischof Meier fordert "Ja" zu ungeborenem Leben
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat ein klares "Ja" zum Schutz ungeborenen Lebens gefordert. "Das Ja zum Leben von der Zeugung bis zum natürlichen Tod duldet keine Kompromisse", sagte Meier in einer Predigt zu Mariä Himmelfahrt am Freitag im mittelschwäbischen Wallfahrtsort Maria Versperbild: "Setzen wir dieses Ja als Vorzeichen, wo immer wir uns gesellschaftlich, politisch oder finanziell engagieren."
Wie Maria ihr Ja zu Gott gegeben habe, habe Gott Ja zur gesamten Menschheit gesagt, so Meier weiter. Das schließe ungeborenes, schwaches, krankes, behindertes, fehlerhaftes und schuldbeladenes wie sterbendes Leben ein. "Da braucht es die Stimme der Kirche. Da dürfen wir uns nicht raushalten. Da müssen wir uns einmischen – in Gottes Namen!", sagte Meier.
Zuletzt hatte die Nominierung der Verfassungsgerichts-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf für Diskussionen um Schwangerschaftsabbrüche und den Geltungsbereich der Menschenwürde aus dem Grundgesetz gesorgt. Unter anderem die Bischöfe Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Stefan Oster (Passau) hatten deren Nominierung kritisiert. Der Bamberger Bischof Herwig Gössl hatte sich für seine Kritik später bei Brosius-Gersdorf entschuldigt. Brosius-Gersdorf war 2023/24 Mitglied einer Arbeitsgruppe zu Möglichkeiten der Regulierung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzbuchs. Mittlerweile hat sie angekündigt, nicht mehr als Verfassungsrichterin zur Verfügung zu stehen. (jlo)
