Das sei ein klares Signal

Kirchenrechtlerin: Personalernennungen von Leo XIV. sehr hoffnungsvoll

Veröffentlicht am 27.08.2025 um 14:00 Uhr – Lesedauer: 

Erfurt ‐ Die Wahl von Kardinal Robert Francis Prevost zum Papst vor rund 100 Tagen kam für viele überraschend – nicht so für die Erfurter Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens. In einem Podcast hat sie von einem ersten Treffen mit Leo XIV. berichtet.

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Die Erfurter Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens hat ein positives Fazit zu den ersten rund 100 Tagen von Papst Leo XIV. im Amt gezogen. Die Ernennung der Ordensfrau Tiziana Merletti als Sekretärin des Ordensdikasteriums sei eine Kontinuität zu Papst Franziskus, sagte Wijlens im Podcast "Wortmelder" der Universität Erfurt (Dienstag). "Das ist glaube ich auch ein klares Signal: Ich werde mit Ernennungen von Frauen auf diese Posten im Vatikan weitermachen." Schon in seinem eigenen Dikasterium habe der damalige Bischofspräfekt Robert Francis Prevost eng mit Frauen zusammengearbeitet. "Das finde ich sehr sehr hoffnungsvoll", so Wijlens. Gleichzeitig warte sie noch auf die ersten großen Personalentscheidungen des neuen Papstes.

Die Wahl von Kardinal Prevost zum Papst sei für sie nicht gänzlich überraschend gewesen, so die Kirchenrechtlerin, die als Konsultorin der Weltsynode fungierte: "Ich habe auch auf ihn getippt." Man habe im Vorfeld des Konklaves gemerkt, dass es für viele Kardinäle wichtig gewesen sei, einen Papst zu wählen, der vorher Bischof eines Bistums gewesen sei. Gleichzeitig brauche es jemanden, der die Welt kenne. "Und das ist mit diesem Papst natürlich außergewöhnlich gewesen." In seiner Zeit als Augustiner-General, aber auch als Bischof habe er die Diversität der Weltkirche in allen Kontinenten kennengelernt. "Und ich glaube, das ist etwas, das sehr verschieden ist zu vorherigen Päpsten, die diese Erfahrung überhaupt nicht gehabt haben."

Die Wahl von Kardinal Robert Francis Prevost zum Papst habe sie "sehr erfreut". Bei der zweiten Sitzungsperiode der Weltsynode im Oktober 2024 sei sie dem damaligen Bischofspräfekten mehrfach begegnet und habe sich im Rahmen einer Tagung für Bischöfe mit ihm ausgetauscht. Kurz nach seiner Wahl zum Papst sei er ohne Assistenten aber mit einem Notizbuch und einem Kugelschreiber zu einer Sitzung gekommen, berichtete Wijlens. Er sei gekommen, um zuzuhören, so die Kirchenrechtlerin. "So war auch das Gespräch ein bisschen: Es war wirklich ein Austausch." Dass der Papst ein offenes Ohr habe, merke man ihm an. Auch die Tatsache, dass er viele Sprachen beherrsche, ermögliche ihm den direkten Austausch mit vielen Menschen. "Jetzt haben wir wirklich einen Papst, der aus drei Kontinenten kommt. Damit ist die Latte für die Zukunft sehr hochgelegt." (cbr)