Bald Treffen mit Leuten, "die sich für den tridentinischen Ritus starkmachen"

Papst Leo XIV. will über "Alte Messe" neu beraten

Veröffentlicht am 18.09.2025 um 14:53 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Seit Jahrzehnten streitet man in der katholischen Kirche darüber, wer die "Alte Messe" wann feiern darf. Papst Franziskus war klar gegen den Traditionalismus. Sein Nachfolger Leo XIV. will nun darüber reden.

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Im katholischen Dauerstreit um die "Alte Messe" will Papst Leo XIV. einen anderen Weg einschlagen als sein Vorgänger Franziskus. In einem am Donnerstag verbreiteten Interview mit dem US-Portal "Crux" sagte der Papst, er werde sich bald erstmals mit Leuten zusammensetzen, "die sich für den tridentinischen Ritus starkmachen". Beobachter vermuten, dass dies im Zusammenhang mit der für Oktober angekündigten Heilig-Jahr-Wallfahrt der Traditionalisten in Rom geschehen könnte.

Inhaltlich bemerkte der Papst, das Thema sei leider in einen "Prozess der Polarisierung" hineingeraten. Manche Leute hätten die alte Form der Liturgie "missbraucht", um andere Ziele zu erreichen. Dies sei nicht hilfreich für all "jene, die durch die Feier der tridentinischen Messe eine tiefere Erfahrung im Gebet und die Berührung mit dem Mysterium des Glaubens" suchten.

"Wir müssen miteinander reden"

Um eine Lösung zu finden, könne vielleicht eine synodale Beratung helfen: "Wir müssen uns zusammensetzen und darüber reden", so der Papst. Derzeit sei das Thema so polarisierend, dass Menschen mit unterschiedlichen Meinungen nicht mehr gewillt seien, einander zuzuhören. Das zeige, dass es dabei "jetzt nur noch um Ideologie und nicht mehr um kirchliche Gemeinschaft geht".

2007 hatte der Vorvorgänger des amtierenden Papstes, Benedikt XVI., die alte Liturgie, bei der die Priester die Messe mit dem Rücken zum Volk feiern und dabei leise in lateinischer Sprache sprechen, nach jahrzehntelangen Einschränkungen weitgehend wieder erlaubt. 2021 hatte dann Papst Franziskus dieselbe alte Liturgie wieder stark eingeschränkt.

Damit hatte Franziskus die Traditionalisten in der Kirche gegen sich aufgebracht. Sie erhoffen sich nun von Papst Leo XIV. eine abermalige Kehrtwende in dieser Frage. Am 22. August empfing der Papst den US-amerikanischen Kardinal Raymond Burke in Audienz; er gilt als einflussreicher Fürsprecher der "Alten Messe". (KNA)