Finanzielle Mittel gehen zurück

Bistum Essen plant stärkere Zusammenarbeit von Pfarreien bis 2031

Veröffentlicht am 13.10.2025 um 19:46 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ Die katholische Kirche schrumpft und muss mit weniger Mitteln auskommen. Im Bistum Essen sollen die Pfarreien daher künftig enger kooperieren. Dennoch soll die Seelsorge vor Ort erhalten bleiben. Das sind die Pläne.

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Die Pfarreien im Bistum Essen sollen sich in den nächsten Jahren zu größeren Kirchengemeinden zusammenschließen. Mit dem Reformprojekt "Christlich leben. Mittendrin" reagiert das Ruhrbistum auf zurückgehende finanzielle Mittel und will seine Präsenz in der Region langfristig sichern, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Ziel sei es, katholische Organisationen und Einrichtungen besser zu vernetzen und die Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Gruppen zu verbessern.

Das von Bischof Franz-Josef Overbeck geleitete Bistum Essen umfasst das Ruhrgebiet und angrenzende Regionen zwischen Rhein und Lenne. Es zählt knapp 640.000 Katholiken in 40 Pfarreien und gilt als flächenmäßig kleinstes Bistum Deutschlands.

Programmmanager Johannes Vutz betonte, dass die bestehenden Pfarreien trotzdem wichtige Orte des christlichen Lebens bleiben sollen. "Auch wenn wir über Geld und Effizienz sprechen: Wir wollen keine kirchlichen Großkonzerne schaffen", sagte er. Es gehe vielmehr darum, mit weniger Ressourcen besser zu wirtschaften – etwa durch gemeinsame Verwaltung und gebündelte Gremienarbeit.

Zum Teil bereits weit fortgeschritten

In Oberhausen und Bottrop ist die Umsetzung laut Vutz bereits weit fortgeschritten: Dort wählen die Katholikinnen und Katholiken inzwischen einen gemeinsamen Kirchenvorstand auf Stadtebene, statt getrennt nach Gemeinden. Die Pfarreien der beiden Städte sollen schon bald fusionieren und bis Ende 2027 neue Stadtkirchen-Netzwerke gründen.

Mülheim und Bochum dagegen stecken noch in den ersten Planungen. Bis 2031 sollen weitere Städte folgen – darunter Duisburg, Gelsenkirchen und Essen.

In den ländlicheren Kreisdekanaten ist die Situation nach Angaben von Vutz offener. Dort will das Bistum im nächsten Jahr Konzepte für sogenannte Kreiskirchen entwickeln, die besser zu den jeweils unterschiedlichen Strukturen außerhalb der Ruhrgebietsstädte passen sollen. (KNA)