Vance: Katholischer Glauben und rigide US-Migrationspolitik vereinbar
US-Vizepräsident JD Vance hält seinen katholischen Glauben mit der von ihm mitgetragenen rigiden Migrationspolitik der US-Regierung für vereinbar. "Ich glaube, die katholische Kirche erkennt an, dass wir Grenzkontrollen brauchen. Das ist in der katholischen Lehre sehr klar formuliert: Nationen haben Souveränität und dürfen ihre Grenzen kontrollieren", sagte Vance im Podcast "Pod Force One" der "New York Post". Die Regierung bemühe sich zugleich, die Würde von Migranten zu achten. Seiner Ansicht nach, so Vance, schlössen sich die Durchsetzung des Rechts und die Achtung der Menschenwürde nicht aus.
Mit Blick auf Kritik aus dem Vatikan sagte Vance, dass dieser bei der Migration insbesondere unter Papst Franziskus (2013-2025) "eine bestimmte Linie" verfolgt habe. "Ich versuche, diese Dinge wohlwollend auszulegen, auch weil ich noch ein neuer Katholik bin", so der Vizepräsident, der 2019 zum Katholizismus konvertiert war und als ein zentraler Scharfmacher in der Trump-Regierung gilt.
Schon kurz nach dem Start der Regierung im Januar hatte die US-Bischofskonferenz die von der Regierung angekündigten Maßnahmen in der Migrationspolitik kritisiert. Die Durchsetzung von Einwanderungsbestimmungen an sensiblen Orten wie Schulen, Gotteshäusern, sozialen Diensten und Gesundheitseinrichtungen laufe dem Gemeinwohl zuwider, erklärten die Bischöfe damals. Im Juni sprach sich dann der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio, klar gegen Trumps Vorgehen in der Migrationspolitik aus: "Die massenhafte Verhaftung und Abschiebung unserer Nachbarn, Freunde und Familienmitglieder allein auf Grundlage ihres Einwanderungsstatus stellt eine tiefe soziale Krise dar, vor der kein Mensch guten Willens schweigen kann." (stz)
