Nuntius in Galen-Gottesdienst: Gebet für rasche Heiligsprechung

Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, hat das Wirken des Bischofs von Münster, Kardinal Clemens August Graf von Galen (1878–1946), gewürdigt. "Das Beispiel des Seligen sollte unsere Weise des Christseins inspirieren", sagte der Papstbotschaft laut Pressemitteilung des Bischöflich Münsterschen Offizialats in Vechta (Sonntag) in einer Predigt in Dinklage, dem Geburtsort des Seligen. Anlass für den Gottesdienst in der Geburtsstadt von Galens war die Seligsprechung vor 20 Jahren.
Der Selige von Galen trage "uns auf, heute wieder den Glauben neu zu leben", betonte Eterović in seiner Predigt. "Möge diese dankbare Erinnerung auch zu einem Gebet für eine rasche Heiligsprechung des verehrten Kardinals" werden. Eterović erinnerte zudem an die Worte von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) bei der Seligsprechung von Galens 2005: "Wir können Gott danken, dass uns der Herr diesen großen Zeugen des Glaubens geschenkt hat, der in finsterer Zeit das Licht der Wahrheit aufgerichtet hat und den Mut des Widerstands gegen die Macht der Tyrannei gezeigt hat."
Seliger motiviere zu mutigem Bekenntnis
Der Münsteraner Diözesanadministrator, Antonius Hamers, erklärte in seinem Grußwort, die Abschriften der berühmten Predigten des Kardinals habe er im Nachlass seines Großvaters gefunden. Die Faszination für den "Löwen von Münster" sei geblieben. "Gut, dass wir im Bistum Münster einen Seligen haben, der uns zu so einem mutigen Bekenntnis motiviert", so Hamers.
Kardinal Clemens August Graf von Galen war von 1933 bis 1946 Bischof von Münster. Berühmt ist er für drei Predigten 1941, in denen er den Totalitarismus des NS-Regimes, dessen Rassenideologie und die systematische Ermordung von Menschen mit Behinderung kritisierte. Im Volksmund erhielt er daraufhin den Beinamen "Der Löwe von Münster". Papst Pius XII. erhob von Galen 1946 zum Kardinal, 2005 wurde er von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen. Historiker werfen von Galen heute die moralische Unterstützung des Krieges gegen die Sowjetunion sowie nationalistische Ansichten vor. (cbr)