Betroffene und Bischof haben Untersuchung bekommen

Passauer Missbrauchsstudie fertig – Ergebnisse ab 8. Dezember online

Veröffentlicht am 30.11.2025 um 09:39 Uhr – Lesedauer: 

Passau ‐ Drei Jahre lang hat ein Team um den Historiker Marc von Knorring an der Missbrauchsstudie für das Bistum Passau gearbeitet. Die Veröffentlichung ist für den 8. Dezember vorgesehen. Zwei Gremien und Bischof Oster wurde sie übergeben.

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Die Missbrauchsstudie für das Bistum Passau ist fertig. Sie wurde am Samstag der Unabhängigen Aufarbeitungskommission sowie dem Betroffenenbeirat der Diözese übergeben, wie das Bistum auf seiner Internetseite mitteilt. Zudem sei sie Bischof Stefan Oster übermittelt worden. Erarbeitet hat die Studie im Auftrag der Kommission ein Team der Universität Passau unter der Leitung des Historikers Marc von Knorring. Die Ergebnisse würden ab 8. Dezember auf der Internetseite der Uni veröffentlicht, heißt es.

Die Untersuchung trägt den Titel "Sexueller Missbrauch und körperliche Gewalt. Übergriffe auf Minderjährige durch katholische Geistliche im Bistum Passau 1945 bis 2022". Drei Jahre lang waren rund 2.400 Priester-Personalakten gesichtet sowie 25 Betroffene und knapp 35 weitere Zeitzeugen interviewt worden. Diese Rahmendaten hatte von Knorring bereits vorab dem "Passauer Bistumsblatt" bekanntgegeben.

Weiterer Baustein

Grundanliegen der Studie ist es nach den Worten des Historikers, die Betroffenen in ihrem Kampf um Anerkennung und angemessene Würdigung zu unterstützen. Womöglich könnten auch notwendige Reformen innerhalb der katholischen Kirche angestoßen und Impulse für eine bessere Prävention gegeben werden.

Oster erklärte seinerseits, sein erster Gedanke gelte in diesem Moment den Betroffenen. "Wir wissen von vielen von ihnen, wie zerstörerisch sich Missbrauchserfahrungen auf ein ganzes Leben auswirken können", so der Bischof. Zugleich dankte er den Forschenden, sich der belastenden Aufgabe der Aufarbeitung gestellt zu haben. Die Studie sei ein wichtiger, notwendiger und zugleich schmerzhafter Schritt auf dem Weg der Wahrheitsfindung. "Ich möchte mir gemeinsam mit dem im Bistum zuständigen Fachgremium in den kommenden Tagen bewusst Zeit nehmen, die Studie gründlich zu lesen und zu reflektieren." (KNA)