Bericht: Kardinal angeblich an Ausreise gehindert
Kardinal Baltazar Porras, emeritierter Erzbischof von Venezuelas Hauptstadt Caracas, ist nach unbestätigten Berichten an der Ausreise aus seinem Land gehindert worden. Wie der Leiter der venezolanischen Bürgerrechtsorganisation Provea, Oscar Murillo, im Online-Dienst X schrieb, wurde Porras am Mittwoch verwehrt, einen Flug nach Kolumbien anzutreten. Von dort hätte der 81-Jährige nach Spanien weiterreisen wollen.
Porras ist seit Jahrzehnten eine prägende Figur der katholischen Kirche in Venezuela und gehört zu den einflussreichen Kirchenvertretern Lateinamerikas. Häufig war er auch in Deutschland präsent, etwa bei Katholikentagen. Zur autokratischen Regierung von Nicolás Maduro wie auch zu dessen Vorgänger Hugo Chávez (1999-2013) hatte Porras stets ein schwieriges Verhältnis.
Von 1999 bis 2006 stand Porras an der Spitze der Venezolanischen Bischofskonferenz; bis 2011 war er Erster Vizepräsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM. Lange Zeit leitete Porras die Erzdiözese Mérida (1991-2023), anschließend für kurze Zeit bis zu seinem altersbedingten Rücktritt dann das Hauptstadt-Erzbistum Caracas. Papst Franziskus erhob ihn 2016 in Würdigung seines Einsatzes als Seelsorger und seiner Rolle als politischer Vermittler in den Kardinalsstand. (KNA)
