Neutestamentler Franz Mußner tot

Bischof Stefan Oster würdigte Mußner als herausragenden Wissenschaftler und als eine "große Persönlichkeit des jüdisch-christlichen Dialogs". Der älteste Priester des Bistums war auch ein enger Weggefährte des emeritierten Papstes Benedikts XVI., mit dem er seit gemeinsamen Professorenjahren an der Regensburger Universität befreundet war.
Bahnbrechende Forschungen
Mußners Forschungen über antijüdische Tendenzen im Neuen Testament gelten als bahnbrechend für die christlich-jüdische Verständigung. Sein erstmals 1979 veröffentlichtes Buch "Traktat über die Juden" wurde ein Welterfolg und in sechs Sprachen übersetzt.
Der Geistliche stammte aus Feichten an der Alz in Oberbayern. 1944 wurde er als "wehrunwürdiger" Theologiestudent aus dem Kriegsdienst entlassen. 1945 folgte die Priesterweihe in Passau. Als Theologieprofessor lehrte er in Trier und Regensburg. Seinen Lebensabend verbrachte der Priester in einem Passauer Caritas-Seniorenheim.
Die Totenmesse findet am kommenden Montag im Stephansdom statt. Anschließend wird Mußner auf dem Passauer Innenstadtfriedhof im Domherrengrab beigesetzt. (dpa/KNA)