Moskauer und Kiewer Patriarchat gedenken der Christianisierung

Zerstrittene Kirchen beten in Kiew getrennt

Veröffentlicht am 29.07.2016 um 10:25 Uhr – Lesedauer: 
Ukraine

Kiew  ‐ Ein umstrittener "Friedensmarsch" sorgte im Vorfeld für Unruhe. Jetzt haben die orthodoxen Patriarchate von Kiew und Moskau gemeinsam der Christianisierung gedacht - aber getrennt voneinander gebetet.

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Damit bezog sich der Präsident auf den Krieg der Armee gegen prorussische Separatisten im Osten des Landes. Bei weiteren Gefechten starb dort erneut ein Soldat. Moskautreue orthodoxe Christen hatten in den vergangenen Tagen einen Friedensmarsch durch die Ukraine abgehalten. Anhänger des Kiewer Patriarchats kritisierten die Aktion als Provokation. Die Ukrainisch Orthodoxen Kirchen des Moskauer und des Kiewer Patriarchats streiten seit der Unabhängigkeit 1992 um die Oberhoheit in der früheren Sowjetrepublik. Der Streit wurde durch den Krieg im Donbass verstärkt.

An der Zeremonie am Denkmal des Fürsten Wladimir, des Täufers der mittelalterlichen Kiewer Rus, nahmen neben den christlichen Kirchenvorstehern auch der Oberrabbi und der Obermufti der Ukraine teil. Anschließend beteten Tausende Anhänger des Kiewer und des Moskauer Patriarchats getrennt voneinander. In Moskau gedachte auch die Russisch Orthodoxe Kirche der Taufe der Rus im Jahr 988. (dpa)