Vatikan
Benedikts "Alter Ego"
Der ehemalige Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone wird 80 Jahre alt

Benedikts "Alter Ego"

Um Tarcisio Bertone, den einst mächtigen Kardinalstaatssekretär unter Papst Benedikt XVI., ist es ein Jahr nach seiner Pensionierung still geworden. Zwar sorgte der Band über die diplomatische Bilanz seiner sieben Dienstjahre, der kurz nach seinem Ausscheiden veröffentlicht wurde, für Aufsehen. Aber mit seiner Amtszeit bleiben auch manche Pannen des Pontifikats von Benedikt XVI. verbunden. An diesem Dienstag begeht der Kardinal aus dem norditalienischen Piemont seinen 80. Geburtstag.
Papst
Papst Franziskus während der Generalaudienz auf dem Petersplatz im Vatikan am 22. März 2017.
Indiskretionen und Spekulationen nach Papst-Audienz für Ordensleute. Franziskus spricht angeblich über Schwulen-Lobby im Vatikan.

"Schwulen-Lobby" bestätigt?

Zusammenkünfte des Papstes mit lateinamerikanischen Ordensleuten sorgten früher immer dann für Schlagzeilen, wenn der Papst sie ermahnte, sich ihren Ortsbischöfen unterzuordnen und es mit dem gesellschaftspolitischen Einsatz für die Armen nicht allzu sehr zu übertreiben. Jetzt aber, da ein lateinamerikanischer Ordensmann Papst ist, sehen die Welt und die Schlagzeilen ein wenig anders aus.
Missbrauch
"Hat er eine Vergangenheit?"
Missbrauch ist Thema bei den Kardinalsberatungen zur Findung von geeigneten Papst-Kanditaten

"Hat er eine Vergangenheit?"

Noch sind die Kardinäle nicht im Konklave, wo sie nach religiöser Überzeugung vom Heiligen Geist geführt werden, der für sie die Wahl vornimmt. Bislang bereiten die Purpurtäger seit Montag im Prä-Konklave die Papstwahl vor – und haben es mit allerlei weltlichen Themen zu tun. Am Donnerstag verschafften sie sich einen Überblick über die Vatikanfinanzen und die "Vatileaks"-Affäre.
Papst-Rücktritt
Benedikt XVI. während seiner wöchentlichen Audienz auf dem Petersplatz.
Für Benedikt XVI. endet die Zeit an der Spitze der Kirche

Er ist gegangen

Die Geschichte des Deutschen Joseph Ratzinger auf dem Stuhl Petri ist zu Ende. Um 20 Uhr endete in Castel Gandolfo in aller Stille seine Zeit an der Spitze der katholischen Kirche. Als symbolisches Zeichen für das Ende des Pontifikats wurde das Portal der päpstlichen Residenz, wo Benedikt jetzt übergangsweise lebt, geschlossen. Schaulustige und zahlreiche Fernsehkameras verfolgten diesen historischen Moment.
Vatikan
Papst Benedikt XVI. winkt fröhlich den Gläubigen zu.
Papst Benedikt XVI. hat sich für das Jahr 2013 einiges vorgenommen

Große Pläne

Mit einem dichten Arbeitsprogramm ist Papst Benedikt XVI. ins neue Jahr gestartet: Weltfriedenstag, Kindertaufe in der Sixtina, Bischofsweihen, darunter seines Privatsekretärs Georg Gänswein, und der Empfang des Diplomatischen Corps. Mit seinem Friedensappell für Syrien und nachdenklichen Worten zum "Spread des sozialen Wohlstands" in der EU hat das Kirchenoberhaupt zu Jahresbeginn deutliche Akzente gesetzt.
Jahresrückblick
Petersplatz, Petersdom, Kuppel, Rom, Vatikan
Das Jahr 2012 im Vatikan

Kuba, Libanon und Vatileaks

Für die Justiz des Vatikanstaates, die sich normalerweise um Handtaschendiebe und Trickbetrüger kümmert, war 2012 ein ganz außergewöhnliches Jahr. Der Vatileaks-Prozess gegen den päpstlichen Kammerdiener Paolo Gabriele wegen Diebstahls vertraulicher Dokumente bot monatelang Fantasiestoff um Verschwörungen, Intrigen und geheime Seilschaften im Schatten des Petersdoms. Schließlich erkannte das mit italienischen Topjuristen besetzte Vatikangericht im untreuen Butler freilich einen Einzeltäter mit verqueren Ideen und verurteilte ihn zu eineinhalb Jahren Haft.
Vatileaks
Der Einzeltäter und sein Helfer?
"Vatileaks": Prozess gegen Computertechniker im Vatikan beginnt

Der Einzeltäter und sein Helfer?

An diesem Montag beginnt im Vatikan der zweite Prozess in der "Vatileaks"-Affäre: Angeklagt ist Claudio Sciarpelletti, ein Computertechniker im vatikanischen Staatssekretariat. Der Italiener wird beschuldigt, dem päpstlichen Kammerdiener Paolo Gabriele geholfen zu haben, vertrauliche Dokumente des Papstes zu entwenden. Gabriele war nach einem einwöchigen Prozess Anfang Oktober zu 18 Monaten Haft verurteilt worden.
Vatileaks-Affäre
Vatileaks-Auslöser Vigano trifft den Papst im Vatikan

Franziskus räumt weiter auf

Die Vatileaks-Affäre um vom Papstschreibtisch gestohlene Dokumente, Intrigen und Korruption im Vatikan beschäftigte das Pontifikat von Papst Franziskus von Anfang an: Benedikt XVI. legte drei Tage vor seinem Rücktritt im Februar fest, dass der Bericht der Kardinalskommission zu der Enthüllungsserie seinem Nachfolger übergeben werden soll. Am Donnerstag traf Franziskus nun mit dem Mann zusammen, dessen Versetzung vor zwei Jahren den Anfang von Vatileaks markierte: Erzbischof Carlo Maria Vigano.
Kurienreform
Das rote Scheitelkäppchen der Kardinäle, das sogenannte Pileolus.
Neue Beratergruppe des Papstes nimmt ihre Arbeit auf

Eine große Aufgabe

Kaum eine Entscheidung von Papst Franziskus hat so hohe Erwartungen ausgelöst wie die Berufung jener acht Kardinäle, die ihn in Angelegenheiten der Kirchenleitung beraten und ihm Empfehlungen für eine Kurienreform vorlegen soll. Exakt einen Monat nach seiner Wahl, am 13. April, nominierte er dafür Leiter wichtiger Diözesen aus aller Welt - und griff damit eine Vorgabe der Kardinäle aus dem Vorkonklave vom März auf.
Leute
Der omnipräsente Jesuit
Federico Lombardi ist aus dem öffentlichen Bild des Vatikan nicht wegzudenken

Der omnipräsente Jesuit

Seit fast zehn Jahren leitet Federico Lombardi das Vatikanische Presseamt. Damit hat er eine der schwierigsten Aufgaben, die die Kirche zu bieten hat. Von der Regensburger Rede, über die Vatileaks-Affäre bis zum Kaninchenzitat: Lombardi soll für Transparenz sorgen und der meist säkularen Presse aus aller Welt immer wieder viel erklären. Wir stellen den Pressesprecher des Pontifex vor.