Der Tod ist ein mieser Spielverderber

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Impuls von Kaplan Christian Olding
Der Tod ist ein mieser Spielverderber. Ich arbeite, ich investiere Mühe, um aus diesem Leben etwas zu machen. Dann "eines Morgens wachst du nicht mehr auf, die Vögel aber singen, wie sie gestern sangen. Nichts ändert diesen Tageslauf." Weise Worte vom guten Goethe, die schmerzlich deutlich machen, dass der Tod zerstört, woran ich gearbeitet habe. Noch grausamer ist die Tatsache, dass er mir die Menschen nimmt, die ich liebe und zum Leben brauche.
Das ist eine brutale Angelegenheit. Egal wie jung oder alt der Mensch ist, der gerade stirbt. Selbst wenn ein alter Mensch durch den Tod von seinem Leiden erlöst wird: Was hilft das denen, die zurückbleiben? Macht das die Leere des Hauses erträglicher? Lässt das seine Stimme weniger schmerzlich vermissen? Es gibt kein noch so "gutes Leben", das diesen Verlust einfach gut sein lässt.
Der Tod macht uns Angst, weil wir nicht genau wissen, was kommt. "Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?" Wer durch dieses Leben spaziert, ohne ein Ziel vor Augen, ohne zu wissen, wohin sein Weg führt, der kann tatsächlich in Panik verfallen und verzweifeln. Die Jünger bekommen auf beide Frageteile ein Angebot. Gott selbst wartet am Ende des Weges durch diese Welt auf uns. Jesus selbst, sein Leben, seine Worte und Taten sind der Leitfaden für diesen Weg. Die kleine aber entscheidende Frage die jetzt noch bleibt: Kannst du das glauben und traust du dich, darauf zu setzen? Der Schmerz über die Verluste in diesem Leben bleibt. Aber mit dieser Aussicht ist er nicht mehr hoffnungslos.
Das Alles ist kein Wissen. Aber wir hoffen es. Warum? Weil Gottes Sohn gestorben ist, wie wir sterben. Er wurde ebenso in die Erde gelegt und begraben, wie alle Menschen. Doch von diesem Einen glauben wir, dass er nicht im Tod geblieben ist. Gott hat ihn auferweckt. Er lebt. Er hat uns gezeigt: Gottes Macht hat am Tod keine Grenze. Nichts, gar nichts kann uns hindern, dass wir unseren Weg zu Gott finden und bei ihm zu Hause sind. Der Tod hat sich an Jesus Christus die Zähne ausgebissen. Deshalb wird er auch uns hergeben müssen.
Das ist unser Glaube. Ein Glaube, der sich durch nichts und niemanden irremachen lässt. Er hat sich durch die Jahrhunderte bewährt und behauptet und sich immer wieder gegen das Geschwätz der Leute gestemmt. Es gibt Hoffnung! Diese Hoffnung ist stärker als der Tod. Mit dieser Hoffnung lässt sich das Leben hier und jetzt, mit allem was es uns an Tiefschlägen und Verlusten zumutet, aushalten und immer wieder in die Hand nehmen. Denn es gibt ein Ziel und eine Zukunft für uns.
Aus dem Evangelium nach Johannes (Joh 14,1-12)
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr.
Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.