Papst: Europa verliert Bewusstsein für Weihnachten

Aus Sicht von Papst Franziskus verliert Europa zunehmend das Bewusstsein für die christliche Bedeutung von Weihnachten. Aus "falschem Respekt gegenüber Nicht-Christen" werde beim Weihnachtsfest oftmals "jeder Bezug zur Geburt Jesu entfernt", sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei seiner wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan. Häufig stehe hinter diesem Verhalten der Wunsch, den Glauben klein zu machen, so Franziskus. Er betonte, dass jedoch die Geburt Jesu das zentrale Ereignis des Weihnachtsfestes sei: "Ohne Jesus, erinnern wir uns immer daran, ist es nicht Weihnachten, sondern eine andere Sache." Wenn Jesus dem Weihnachtsfest genommen werde, sei alles nur noch falscher Schein.
Die weihnachtliche Verkündigung der Kirche helfe den Menschen, "Jesus, das wahre Licht, zu suchen und zu finden", so der Papst. Oftmals bevorzugten die Menschen jedoch die Dunkelheit, da dieses Licht Gedanken und Handlungen beleuchte, "die einen erröten lassen oder das Gewissen wachrütteln". Er rief Christen dazu auf, nicht im Dunkeln zu verharren, sondern falsche Gewohnheiten abzulegen und Nächstenliebe zu leben: "Das wahre Geschenk zu Weihnachten für uns ist Jesus, und so wie er wollen auch wir Geschenk für die anderen sein", sagte der Papst.
Laut dem italienischen katholischen Pressedienst SIR nahmen an der letzten Generalaudienz des Jahres 2017 in der vatikanischen Audienzhalle rund 7.000 Menschen teil.
Bereits in der Christmette hatte der Papst dazu aufgerufen, die christliche Botschaft von Weihnachten nicht aus den Augen zu verlieren. Das Fest müsse die Menschen aus ihrer Gleichgültigkeit aufwecken und die Augen für das Leid der Menschen öffnen, sagte er etwa mit Blick auf Flucht und Vertreibung. Der Papst rief die Christen auf, "inmitten von Spannungen und Konflikten" Gastfreundschaft zu fördern. Auch Maria und Josef seien damals gezwungen gewesen, ihre Heimat zu verlassen. (bod/KNA)