Papst nimmt Beichte ab und beichtet selbst

Franziskus: "Das Böse ist stark"

Veröffentlicht am 30.03.2019 um 10:41 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt  ‐ Während einer Bußfeier sagte Franziskus, das Böse habe eine "verführerische Macht". Dass auch er selbst nicht von Sünde frei ist, zeigte das Kirchenoberhaupt durch eine besondere Geste.

  • Teilen:

Laut Papst Franziskus brauchen die Menschen Gott, um das Böse zu besiegen. Das sagte er am Freitag bei einer Bußfeier im Petersdom. "Das Böse ist stark, es hat eine verführende Macht", so der Papst in seiner Predigt. Um sich vom Bösen zu trennen, sei jenseits menschlicher Anstrengung "eine größere Liebe" nötig.

Während der Feier begab sich der 82-jährige Papst zu einem der Beichtstühle im Petersdom, um bei einem Priester seine Sünden zu bekennen und die Absolution zu erhalten. Anschließend nahm er selbst die Rolle eines Beichtvaters ein und spendete mehreren Gläubigen das Sakrament der Versöhnung.

In seiner Predigt rief das Kirchenoberhaupt zu einer christlichen Sichtweise auf, "wo wir vor der Sünde den Sünder mit Liebe sehen, vor dem Irrtum den Irrenden, den Menschen vor seiner Geschichte". Nur mit der Erfahrung, von Gott geliebt zu sein, könne jemand wieder Mut fassen und neu anfangen.

Jesus befreie mit der Kraft des Heiligen Geistes "vom Bösen, das wir in uns haben, von der Sünde, die das Gesetz aufhalten, aber nicht beseitigen konnte", so der Papst. "Der Herr kennt uns, er weiß, dass der innere Kampf hart ist, dass wir schwach sind und geneigt zu fallen, oft rückfällig, das Böse zu tun", sagte Franziskus. Gott fordere dazu auf, "rückfällig im Guten zu werden, im Bitten um Barmherzigkeit".

Franziskus hält traditionell zur Fastenzeit eine solche Bußfeier. (gho/KNA)

Linktipp: Fragen und Antworten rund um das Sakrament der Beichte

Wann, wo und wie kann man beichten? Was ist Reue und was das Beichtgeheimnis? Katholisch.de beantwortet häufige Fragen rund um das Bußsakrament.
Franziskus kniet vor einem Beichtstuhl
Bild: ©Cristian Gennari/Romano Siciliani/KNA

Papst Franziskus beichtet im Petersdom.