Oberhirte war in Corona-Risikogebiet

Hamburger Erzbischof Heße in Quarantäne

Veröffentlicht am 16.03.2020 um 19:39 Uhr – Lesedauer: 

Hamburg ‐ Nach dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf befindet sich auch der Hamburger Erzbischof Stefan Heße in Quarantäne. Zuvor befand er sich in einem Corona-Risikogebiet. Der Oberhirte gibt auch Auskunft darüber, wie er sich in dieser Situation fühlt.

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Nach Aufenthalt in einem Corona-Risikogebiet befindet sich der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße in häuslicher Quarantäne. Der 53-Jährige war am Wochenende über Madrid von einer Reise nach Marokko zurückgekehrt, schreibt er in einem am Montag veröffentlichten Brief an die Gemeinden im Erzbistum Hamburg.

Da die spanische Hauptstadt mittlerweile zur Risikozone erklärt sei, wolle er sich an die bestehenden Empfehlungen halten und sich in den kommenden 14 Tagen zu Hause aufhalten. "Symptome dieses Virus lassen sich bei mir bisher nicht erkennen. Mir geht es gut", schreibt er. Neben Heße befindet sich derzeit auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf (52) in häuslicher Quarantäne. Im Bistum Essen befinden sich ebenso Generalvikar Klaus Pfeffer, die beiden Weihbischöfe Ludger Schepers und Wilhelm Zimmermann sowie der Dompropst Thomas Zander und weitere Mitglieder des Vermögensrates in freiwilliger Quarantäne.

Um die Ausbreitung des Virus zu verzögern, bittet Heße die Gemeinden im Erzbistum Hamburg, bis 30. April keine öffentlichen Gottesdienste zu feiern. Die Katholiken seien von der sonntäglichen Pflicht zum Kirchgang befreit. Stattdessen sollten sie über das Internet an kirchlichen Feiern teilnehmen sowie zu Hause beten und Hausgottesdienste feiern. Die Priester bittet der Erzbischof, stellvertretend für alle die Messe allein zu feiern. Er selbst werde jeden Tag in der Kapelle des Bischofshauses die Eucharistie zelebrieren. "Diese Zeiten erfordern ein Zusammenstehen, eine gelebte Solidarität, auch dann wenn man nicht zur Risikogruppe gehört", so Heße. (mpl/KNA)